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Die Gewerkschaft ver.di hat einen Tarifabschluss für die Seeleute in Deutschland abgeschlossen. Die Löhne steigen in 2 Stufen um insgesamt 10,5 Prozent. Am Montag, den 13. November 2023 sind die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie gestartet. Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld und eine Arbeitszeitverkürzung. Die 1. Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis.
DGB/Hans-Christian Plambeck
Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten in Bremen, Hamburg und Berlin zu einem Stadtstaaten-Streiktag am Mittwoch, dem 22. November 2023 auf. Dabei werden Tausende von Beschäftigten aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes der Länder in Berlin und Hamburg bei Kundgebungen erwartet. Die Bremer Beschäftigten schließen sich den Kundgebungen in Hamburg an.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Zusätzlich zu den Forderungen nach einem Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, wird für die Beschäftigten der Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin eine Zulage von 300 Euro mehr im Monat gefordert, Nachwuchskräfte sollen 150 Euro mehr erhalten.
Nach mehreren Verhandlungsrunden haben die IG Metall Küste und der Fachverband Sanitär Heizung Klima Schleswig-Holstein ein Tarifergebnis für das Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk in Schleswig-Holstein geeinigt. Die Löhne und Gehälter steigen ab dem 1. Dezember 2023 um 6,5 Prozent. Die Beschäftigten erhalten außerdem eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 1.800 Euro, die in drei Teilen im Januar, Mai und September 2024 ausbezahlt wird. Teilzeitbeschäftigte erhalten die IAP anteilig. Auszubildende erhalten die IAP an den Auszahlungszeitpunkten zu 50 Prozent.
Die Tarifverträge sind erstmals zum 31. Mai 2025 kündbar.
In der 2. Runde der Tarifverhandlungen für die Seeleute in Deutschland haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Verband Deutscher Reeder (VDR) auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Einkommen für die unter den Heuertarifvertrag Seeschifffahrt (HTV-See) fallenden Beschäftigten steigen in 2 Schritten um insgesamt 10,5 Prozent.
Rückwirkend zum 1. Oktober 2023 steigen die Heuern (Löhne) um 6,5 Prozent. Eine weitere Steigerung um 4 Prozent gibt es zum 1. Oktober 2024. Für Schleppschiffe im Offshore-Einsatz soll es eine Zulage geben, die von den Betriebsparteien zu verhandeln ist. Zudem wird über eine Öffnungsklausel die Umwandlung von Entgelt zur Finanzierung von Jobrad-Angeboten ermöglicht.
Die Tarifvertragslaufzeit endet am 31. Dezember 2025.
Am 15. November 2025 fand die 2. Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden zwischen ver.di und der Schauspielgewerkschaft BFFS mit dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz statt. Die Verhandlungen wurden von Schauspieler- und Filmschaffendenprotesten begleitet und endete ergebnislos.
ver.di fordert eine 4-Tage-Woche mit maximal 11 Stunden Arbeitszeit je Arbeitstag und einen Zeitausgleich bzw. Zuschläge für Wochenendarbeit oder Arbeit in Nachtzeiten. Der nächste Verhandlungstermin findet am 4. Dezember 2023 in Berlin statt.
Am 13. November sind die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie gestartet. In der 1. Verhandlung für die Beschäftigten der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall ihre Forderung nach einer Entgelterhöhung von 8,5 Prozent und einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollen Lohnausgleich vorgestellt.
Die Arbeitgeber haben 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten (entspricht 2,48 Prozent umgerechnet auf 12 Monate). Das haben die Verhandlungsführer der IG Metall als völlig unzureichend zurückgewiesen.
So geht es weiter:
Die Beschäftigten im Raumausstatter- und Sattlerhandwerk Südbayern und Allgäu erhalten ab dem 1. Januar 2024 5,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten entsprechend ihr wöchentlichen Arbeitszeit eine anteilige Inflationsausgleichsprämie. Die Lohngruppe "Ungelernte im 1. Jahr der Betriebszugehörigkeit (80 Prozent)" wird ersatzlos gestrichen.
Für Auszubildende gibt es 60 Euro mehr im Monat je Ausbildungsjahr ab dem 1. Januar 2024 sowie 500 Euro Inflationsausgleichsprämie. Ausgenommen sind Auszubildende, die mit ihrer Ausbildung im September 2024 beginnen. Sowie eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung.
Der Tarifvertrag läuft bis zum 31.Dezember 2024.
Seit Mittwoch haben die Beschäftigten des Schrott- und Recyclingunternehmens SRW metalfloat in Espenhain bei Leipzig die Arbeit niedergelegt. Seit März fordern die 180 Beschäftigten einen Tarifvertrag: 8 Prozent mehr Geld, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro, sowie eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden.
Die Löhne bei SRW liegen weit unter Tarif, rund 600 Euro unter denen vergleichbarer Betriebe in der Schrott- und Recyclingbranche.
Nach anfänglich konstruktiven Gesprächen hat der Geschäftsführer im August mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht weiter über einen Tarifvertrag verhandeln werde. Fünf Warnstreiks brachten den Arbeitgeber nicht zum Einlenken.
Mehr zu SRW bei der IG Metall Leipzig
Der IG Metall Vorstand hat seine Forderungen für die Tarifrunde Leiharbeit 2024 beschlossen. Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Geld für Leihbeschäftigte ab April 2024, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Die aktuellen Entgelttarifverträge in der Leiharbeit laufen am 31. März 2024 aus. Die neu auszuhandelnden Entgelttarife gelten dann ab April 2024. Die Tarifverhandlungen der Tarifgemeinschaft aller DGB-Gewerkschaften mit den Leiharbeitgebern starten am 15. Dezember 2023.