Tarifticker per Mail
Erhalte jede Woche aktuelle Meldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen unserer 8 DGB-Gewerkschaften: IG BAU, IGBCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP und ver.di.
Die Gewerkschaft ver.di ruft für heute, den 15. April 2024, die Beschäftigten der Telekom zu Warnstreiks auf. Damit wollen sie ihren Forderungen vor der nächsten Verhandlungsrunde Nachdruck verleihen. Nach 15-monatigen Verhandlungen haben sich die IG Metall und der Energiekonzern Ørsted auf einen Tarifvertrag geeinigt. 94,5 Prozent der Beschäftigten ver.di-Mitglieder haben dem Tarifergebnis für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa zugestimmt.
Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Deutschen Telekom in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz am Montag, den 15. April 2024, zu vollschichtigen Warnstreiks auf. Etwa 3.000 von ihnen werden am Montag-Vormittag zu einer Kundgebung im nordrhein-westfälischen Siegburg erwartet. Dort startet heute auch die nächste Verhandlungsrunde. Diese ist bis zum 16. April angesetzt.
Die Gewerkschaft und die Beschäftigten möchten damit ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeberseite sei bisher nicht auf die Forderungen eingegangen. ver.di fordert in der diesjährigen Tarifrunde für bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigte eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.
Die Tarifverhandlungen für die rund 12.000 Beschäftigten von Postbank und Postbank Filialvertrieb gehen am Dienstag, 16. April 2024, in Frankfurt am Main in die 4. Runde. Vor Ort wird eine Delegation von betroffenen Beschäftigten für die Forderungen demonstrieren.
Die Beschäftigten haben bereits in der letzten Woche gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di mit Warnstreiks ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Dabei waren bundesweit erneut viele Beschäftigte des Backoffice-Bereichs, der Callcenter sowie der Filialen dem Warnstreik-Aufruf gefolgt. Insgesamt haben in den vergangenen Wochen mehrere tausend Beschäftigte von Postbank und Postbank Filialvertrieb an insgesamt 20 Tagen die Arbeit befristet niedergelegt.
ver.di fordert bei einer Laufzeit von 12 Monaten 15,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 600 Euro, sowie die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro und die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028.
Die IG Metall und Ørsted haben nach 15-monatigen Verhandlungen und 5 Warnstreiks ein für beide Seiten zufriedenstellendes Verhandlungsergebnis für den künftigen Ørsted-Haustarifvertrag für den Standort Norddeich erzielt. Die Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der IG Metall waren im Januar 2023 gestartet. Am 3. April 2024 hatte dann die Arbeitgeberseite ein verbessertes Angebot unterbreitet, das am Mittwoch, 10. April, den Durchbruch bei den Verhandlungen brachte.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Zur Meldung der IG Metall Küste
Die IGBCE hat die Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen der 585.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie beschlossen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Entgelte um 7 Prozent, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern und eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Die Verhandlungen starten am 15. April 2024 in den Tarifbezirken:
Das Tarifergebnis für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa ist endgültig bestätigt: Rund 94,5 Prozent der ver.di-Mitglieder bei Lufthansa Boden haben dem Tarifergebnis zugestimmt. Auf der Grundlage der Befragung, die am 9. April 2024 abgeschlossen wurde, hat die ver.di-Konzerntarifkommission das Tarifergebnis nun vereinbart. Damit sind weitere Streiks endgültig abgewendet.
Zuvor hatten sich nach wochenlangen Verhandlungsrunden, mehreren Streiks, einer Urabstimmung und einer 3-tägigen Schlichtung die Deutsche Lufthansa AG und die Gewerkschaft ver.di am 28. März 2024 auf ein Schlichtungs- und Verhandlungsergebnis geeinigt.
Das Tarifergebnis im Überblick:
Als letztes Tarifgebiet hat die IG Metall nun auch in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Berlin und Brandenburg ein Ergebnis erzielt. Wie in den anderen Tarifgebieten gibt es eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie (IAP) von bis zu 2.300 Euro im Jahr 2024, die in 2 Tranchen zusammen mit dem jeweiligen Monatsentgelt ausbezahlt werden.
Außerdem steigen die monatlichen Entgelte in 2 Stufen. Ab dem 1. Januar 2025 gibt es 6 Prozent mehr Geld und zum 1. September 2025 weitere 3,9 Prozent mehr. Die monatlichen Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab Januar 2025 um 100 Euro.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 21 Monaten und kann frühestens zum 31. Dezember 2025 gekündigt werden.
Die Beschäftigten des saarländischen Metallhandwerks bekommen mehr Geld. Darauf haben sich die IG Metall Mitte und die Landesinnung Metall des Saarlandes geeingt. Die Löhne und Gehälter steigen ab dem 1. Dezember 2024 um 4,9 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen steigen bereits ab dem 1. September 2024 um 50 bis 70 Euro auf folgende Beträge:
Alle Beschäftigten erhalten zudem eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 1.600 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Diese wird bis spätestens 30. November 2024 ausgezahlt. Auszubildende erhalten eine IAP von 300 Euro.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Juli 2025.
Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe sind nach der 3. Runde gescheitert. Jetzt wird die Schlichtung angerufen. Die Arbeitgeber haben auch in der 3. Verhandlungsrunde kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. "2-mal etwas über 3 Prozent mehr Einkommen auf 24 Monate gleichen die immens gestiegenen Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren und Monaten einfach nicht aus. Da muss noch deutlich etwas draufgelegt werden", sagt Carsten Burckhardt, IG BAU-Verhandlungsführer.
Die IG BAU fordert 500 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung pro Monat mit einer Laufzeit von einem Jahr.
Ein Streik ist nach einer Vereinbarung im Bauhauptgewerbe erst nach einer gescheiterten Schlichtung möglich.
Nach 25 Jahren sind die Beschäftigten der Karlsberg Brauerei in Homburg erstmals wieder in den Streik getreten. Grund dafür waren die insgesamt 4 ergebnislosen Tarifverhandlungen und einem völlig unzureichenden Angebot des Arbeitgebers.
Ihr Einsatz hat sich gelohnt und die NGG hat einen Tarifabschluss erzielt. Die Löhne werden innerhalb der nächsten 11 Monate in mehreren Schritten um 400 Euro erhöht. Zudem werden sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in Zukunft am Flächentarifvertrag Hessen/Rheinland-Pfalz (ohne Pfalz) orientieren.
815 Beschäftigte haben sich am 10. April an den bundesweiten Warnstreiks der IG Metall beim Spanplattenbauer Pfleiderer beteiligt. Die Tarifkommission der IG Metall fordert 9,9 Prozent mehr Entgelt, sowie eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und eine soziale Komponente, etwa in Form einer Inflationsausgleichsprämie.
Nachdem in zwei Verhandlungen kein Ergebnis erzielt werden konnte, hat die Tarifkommission Warnstreiks beschlossen. Die Beschäftigten folgten dem Aufruf an allen Standorten: In Arnsberg und Gütersloh in NRW, Leutkirch in Baden-Württemberg, Neumarkt in Bayern sowie in Baruth/Brandenburg.
Am Donnerstag, 11. April 2024, startete die 3. Verhandlung im bayerischen Neumarkt.
24 Stunden haben die Beschäftigten des McDonald's-Zulieferers OSI Food Solutions an den Standorten Günzburg und Duisburg von Dienstag, 9. Aril 2024, bis Mittwoch, 10. April, gestreikt. Mit dem Arbeitskampf haben die Belegschaften auf das Arbeitgeberangebot reagiert, die Löhne in den aktuellen Tarifverhandlungen lediglich um 4,5 Prozent (plus 250 Euro Inflationsausgleich) zu erhöhen. Die Beschäftigten fordern gemeinsam mit der NGG eine Lohnsteigerung von 15,5 Prozent.
Die Kolleg*innen haben mit ihrem Warnstreik am 9. April 2024 ihre Forderungen nach Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten kraftvoll unterstrichen und die Arbeitgeberseite aufgefordert, beim kommenden Verhandlungstermin am 18. April 2024 ein faires Angebot vorzulegen.
Beim letzten Verhandlungstermin haben die Arbeitgeber kein Angebot für eine faire Tariferhöhung auf den Tisch gelegt und das obwohl aufgrund der hohen Inflation in den letzten 2 Jahren ein deutlicher Nachholbedarf für die Beschäftigten besteht. Für die Auszubildenden fordert die NGG zusätzlich einen Fahrtkostenzuschuss in Höhe des Deutschlandtickets.