Deutscher Gewerkschaftsbund

18.03.2024
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 12. bis zum 18. März 2024

Die IG Metall erzielt eine Tarifeinigung mit den Ford-Zulieferern in Saarlouis. Ver.di hat die Forderungen für die anstehende Tarifrunde bei der Deutschen Telekom für bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigte beschlossen. Die Verhandlungen starten am 19. März 2024. Weiterhin kein Ergebnis in der Tarifrunde für die Arbeitnehmer*innen in der Zuckerindustrie.

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

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Erhalte jede Woche aktuelle Meldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen unserer 8 DGB-Gewerkschaften: IG BAU, IGBCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP und ver.di.

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IG Metall erzielt Tarifeinigung mit Ford-Zulieferern

Nach tagelangen Verhandlungen haben sich die IG Metall und die Zulieferer bei Ford in Saarlouis auf Sozialtarifverträge geeinigt. Am heutigen Montag stimmen die Beschäftigten auf den Betriebsversammlungen in den einzelnen Betrieben über die Annahme der Sozialtarifverträge ab. (Das Abstimmungsergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.)

Außerdem stimmen die Arbeitnehmer*innen in einer Urabstimmung über die Beendigung des Streiks ab. Am Freitag vor einer Woche hatte die IG Metall die rund 500 Beschäftigten der Betriebe zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Nach vier Tagen im Ausstand wurde dann eine Streik-Pause eingelegt, um neu zu verhandeln.

Hintergrund:

Der US-Autobauer Ford stellt im November 2025 seine Produktion in Saarlouis ein. Für die Beschäftigten im Ford-Werk gilt seit Ende Februar ein Sozialtarifvertrag. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1.000 der insgesamt 3.750 Ford-Mitarbeiter bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer  Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem wurde das Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr auf November 2025 verschoben.

Zur Meldung auf T-Online

Tarifrunde Deutsche Telekom: ver.di fordert deutliche Entgeltsteigerung

Die Gewerkschaft ver.di fordert in der diesjährigen Tarifrunde Deutsche Telekom für bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigte eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden. Das hat die zuständige ver.di-Tarifkommission am 15. März beschlossen.

Die Tarifverhandlungen werden am 19. März 2024 aufgenommen.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Zuckerindustrie Tarifrunde 2024: Weiterhin keine Einigung

Die NGG-Tarifkommission fordert in der Entgeltrunde 2024 ab 1. April 2024 einen Anschlusstarifvertrag mit 12 Monaten Laufzeit, eine Erhöhung aller Entgelte um 9,8 Prozent und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 190 Euro für jedes Ausbildungsjahr.

In der ersten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber lediglich eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent angeboten. Auch in der 2. Verhandlungsrunde am 28. Februar gab es keinen Durchbruch. Die Arbeitgeber haben 4 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten angeboten. Zusätzlich haben sie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro netto angeboten. Für die Auszubildenden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Die NGG-Tarifkommission hat dieses Angebot abgelehnt.

Die nächste Verhandlung findet am 27. März 2024 statt. Warnstreiks sind ab 1. April 2024 möglich.

Zur Meldung der NGG

Öffentlicher Dienst Hessen: Tarifabschluss erzielt

In der 3. Verhandlungsrunde haben sich die Gewerkschaften und das Land Hessen auf ein Tarifergebnis geeinigt. Die Tabellenentgelte steigen ab dem 1. Februar 2025 um 200 Euro und ab dem 1. August 2025 um weitere 5,5 Prozent. Die Ausbildungs- und Praktikantenvergütungen steigen zum 1. Februar 2025 um 100 Euro und ab dem 1. August 2025 um 50 Euro.

Der Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro wird in 3 Teilen von 1.000 Euro zu Mai, Juli und November dieses Jahres ausgezahlt. Bedingung ist, dass mindestens an einem Tag im Zeitraum vom 1. Februar 2024 bis 1. November 2024 Anspruch auf Entgelt bestanden hat. Die Jahressonderzahlung wird wieder auf die Werte 90 Prozent für die Entgeltgruppen 1 bis 8 und 60 Prozent für die Entgeltgruppen 9a bis 16 angehoben.

Erstmals hat ver.di in Hessen eine Regelung zur Ausweitung unbefristeter Beschäftigung an Hochschulen erreicht. Unbefristete Vollzeitstellen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die aus Landesmitteln finanziert werden, sollen bis 2030 auf 1.850 steigen.

Für studentische Hilfskräfte wurde in einer speziellen rechtlichen Vereinbarung unter anderem ein Mindeststundenentgelt von 13,46 Euro ab dem Sommersemester festgeschrieben.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Tarifrunde Sanitär-Heizung-Klima 2024: Deutliches Plus für Beschäftigte im SHK-Handwerk Nordrhein-Westfalen

Die Entgelte im Sanitär-Heizung-Klimahandwerk steigen zum 1. März 2024 um 5,1 Prozent und zum 1. März 2025 um weitere 3,6 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen steigen zu den gleichen Zeitpunkten um 70 Euro bzw. 60 Euro je Ausbildungsjahr.

Vollzeitbeschäftigte erhalten 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie (IAP), Auszubildende 750 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten sie anteilig. Der Inflationsausgleich wird in zwei gleichen Teilen ausgezahlt, spätestens mit den Abrechnungen für Juni und November 2024. Anspruch haben Beschäftigte und Auszubildende, die zum 1. März 2024 sechs Monate betriebszugehörig sind.

Monteure im ersten Berufsjahr erhalten im Nachgang zur jeweiligen Tariferhöhung eine Erhöhung ihres Stundensatzes von jeweils 0,50 Euro.

Zur Meldung der IG Metall

Tarifrunde Metallhandwerk 2024: Mehr Geld für die Beschäftigten Berlin-Brandenburg

Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat ein Tarifergebnis mit dem Landesinnungsverband Metall Berlin-Brandenburg erzielt. Die Grundentgelte steigen rückwirkend zum 1. Januar 2024 um 4,8 Prozent. Zum 1. Januar 2025 gibt es weitere 3,3 Prozent mehr Geld. Zur Ermöglichung der 4-Tage-Woche wird ein Passus im Manteltarifvertrag angepasst.

Die Ausbildungsvergütungen steigen überproportional. Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025.

Zur Meldung der IG Metall

Obst- und gemüseverarbeitende Industrie: Forderungen aufgestellt

Die NGG hat ihre Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland beschlossen. Für die 1.500 Beschäftigten fordert die Gewerkschaft 270 Euro mehr Geld pro Monat in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro je Ausbildungsjahr.

Der Entgelttarifvertrag wird fristgerecht zum 30. April 2024 gekündigt.

Zur Meldung der NGG-Südwest

Luftsicherheit: ver.di ruft am Donnerstag zu Streiks an mehreren Flughäfen auf

In der Tarifrunde Luftsicherheit hatte die Gewerkschaft ver.di an den Verkehrsflughäfen Karlsruhe/Baden Baden und Köln die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle tätig sind, sowie an den Verkehrsflughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart die Beschäftigten, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, am Donnerstag, 14. März 2024, zu ganztägigen Streiks aufgerufen.

Mit den Streiks hat ver.di den Druck auf die Arbeitgeber der Branche vor der nächsten Verhandlungsrunde, endlich ein deutlich verbessertes einigungsfähiges Angebot vorzulegen, erhöht.

In den bisher 5 Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) wurde bislang keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche erzielt.

ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Die Verhandlungen werden am 20. März 2024 fortgesetzt.

Zur ver.di Pressemeldung

Verhandlungsauftakt in der Druckindustrie: ver.di fordert 12 Prozent mehr Geld

Die erste Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern der Druckindustrie ist am Montagabend, 11. März 2024, ergebnislos zu Ende gegangen. Ver.di fordert 12 Prozent mehr Geld für die 110.000 Beschäftigten. Die Arbeitgeber hätten die Forderung abgelehnt, da aus ihrer Sicht 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt die Unternehmen überfordern und nicht den notwendigen Spielraum für Investitionen in die Zukunft zulasse würden.

Die 2. Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 21. März 2024 in Nürnberg statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.

Zur ver.di Pressemeldung

Kalksandsteinindustrie: Forderungen aufgestellt

Die IG BAU hat ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Kalksandsteinindustrie aufgestellt. Sie fordert eine Erhöhung der Entgelte unter Berücksichtigung der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Inflationsrate sowie höhere Ausbildungsvergütungen. Zusätzlich soll es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.600 Euro geben.

Die Vertragslaufzeit soll 12 Monate betragen. Die erste Tarifverhandlung findet am 13. Mai 2024 statt.

Zur Meldung der IG BAU

Neuer Rekord: 125 Tage Streik bei der Schrott- und Recyclingfirma SRW metalfloat

Es ist der längste Streik in der Geschichte der IG Metall: Seit 125 Tagen sind die Beschäftigten der Schrott- und Recyclingfirma SRW metalfloat in Espenhain jetzt im Streik. Sie haben oft weniger als 2.000 Euro brutto im Monat. Nach Jahren falscher Versprechen fordern sie endlich einen Tarifvertrag.

Die IG Metall fordert gemeinsam mit den Beschäftigten bei SRW 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert seit August 2023 die Fortführung der Tarifverhandlungen. Nach 5 Warnstreiks stimmten 90 Prozent der IG Metall-Mitglieder bei SRW für einen unbefristeten Streik. Der Streik startete am 8. November und dauert – mit einer Unterbrechung über die Weihnachtsfeiertage – bis heute an.

Zur Meldung der IG Metall


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