Deutscher Gewerkschaftsbund

01.03.2024
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 27. Februar bis zum 4. März 2024

Für die rund 700.000 Beschäftigten der Leiharbeitsbranche in Deutschland gibt es insgesamt 7,6 Prozent mehr Geld. Darauf haben sich die DGB-Gewerkschaften und der Gesamtverband der Personaldienstleister e.V. (GVP) geeinigt. ver.di ruft die Bodenbeschäftigten der Lufthansa erneut zu Warnstreiks auf. Die erste Tarifverhandlungsrunde bei der Nachrichtenagentur dpa endete ergebnislos. ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Geld.

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

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Erhalte jede Woche aktuelle Meldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen unserer 8 DGB-Gewerkschaften: IG BAU, IGBCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP und ver.di.

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Tarifrunde Leiharbeit: Tarifabschluss erzielt

Für die rund 700.000 Beschäftigten der Leiharbeitsbranche in Deutschland gibt es ab Oktober 2024 mehr Geld. Darauf haben sich die DGB-Gewerkschaften und der Gesamtverband der Personaldienstleister e.V. (GVP) geeinigt. In 2 Stufen steigen die Löhne um insgesamt 7,6 Prozent. Der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn wird somit deutlich vergrößert.

Die DGB-Gewerkschaften werden zusammen mit den Arbeitgebern beantragen, dass die Entgeltgruppe 1 erneut zum Branchenmindestlohn erklärt wird. Der neue Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit von 18 Monaten und kann erstmals zum 30. September 2025 gekündigt werden.

Zur Pressemitteilung

ver.di ruft Bodenbeschäftigte der Lufthansa zu Warnstreiks auf

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Lufthansa-Bodenbeschäftigten am Donnerstag und Freitag dieser Woche, am 7. und 8. März 2024, erneut zu Warnstreiks auf. Grund dafür ist, dass die Arbeitgeberseite nach den letzten Streiktagen kein angemessenes Verhandlungsangebot vorgelegt hat.

Der Lufthansa Konzern hatte in den 2-tägigen Verhandlungen, vom 21. bis zum 22. Februar 2024, sein Angebot lediglich an 2 Stellen verbessert: Die auch im neuen Angebot noch vorhandenen Nullmonate wurden reduziert und die nachhaltige Gehaltserhöhung wurde um 0,5 Prozent verbessert. Gleichzeitig hat die Lufthansa die Laufzeit ihres Angebotes nochmals um 3 Monate auf insgesamt 28 Monate verlängert. Die von ver.di aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, wird auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht.

Eine Einigung blieb vor dem Hintergrund dieses geringen Entgegenkommens somit auch in der 4. Verhandlungsrunde aus. Der bereits weit im Voraus vereinbarte 5. Verhandlungstermin findet am 13. und 14. März statt.

Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt am Donnerstag, dem 7. März 2024 ab 4:00 Uhr und endet am Samstag, dem 9. März 2024 um 7:10 Uhr. Für die nicht passagiernahen Bereiche wie Fracht oder Technik, gelten abweichende Zeiten.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Bäckerhandwerk Baden-Württemberg: Deutlich mehr Geld für die Beschäftigten

Nach langen und schwierigen Verhandlungen haben sich die NGG und die Arbeitgeber auf eine Tarifsteigerung für die Bäckerinnen und Bäcker in Baden-Württemberg geeinigt. Die Löhne und Gehälter steigen zum 1. März 2024 um 5,9 Prozent. Zum 1. Dezember 2024 steigen die Löhne und Gehälter um weitere 100 Euro.

Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 300 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten diese anteilig. Die Netto-Prämie wird in 3 Stufen von jeweils 100 Euro im März, April und Mai 2024 ausbezahlt.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 19 Monaten und kann frühestens zum 30. Juni 2025 gekündigt werden.

Zur Meldung der NGG Südwest

Tarifabschluss bei Wisag Elektrotechnik erzielt

Die Beschäftigten von Wiesag Elektrotechnik haben gemeinsam mit der IG Metall Lohnerhöhungen von insgesamt 10 Prozent durchgesetzt. Die sind auch dringend nötig, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Ab April 2024 gibt es 6 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Wisag Elektrotechnik, eine weitere Erhöhung um 4 Prozent erfolgt im August 2025. Zudem werden Auszubildende unbefristet übernommen. Die frisch ausgelernten Facharbeiter*innen erhalten künftig 3.010 Euro, statt wie bisher 2.771 Euro. Für berufserfahrene Facharbeiterinnen und Facharbeiter gibt es künftig 3.248 Euro.

Zur Meldung der IG Metall

Auftakt der Tarifverhandlungen für die dpa: ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Geld

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 800 Beschäftigten der Nachrichtenagentur dpa, deren Landesbüros und der Tochterunternehmen im Newsroom ist am Mittwoch, den 28. Februar 2024, ohne ein Angebot der Arbeitgeber vertagt worden. Die nächsten Verhandlungstermine finden am 11. und 17. April 2024 in Berlin statt. Die Gewerkschaft ver.di fordert rückwirkend ab Januar 2024 eine Tariferhöhung von 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Zur ver.di Pressemitteilung

Tarifabschluss bei Wingas - Astora: Entgelte steigen deutlich

Die IGBCE und die Arbeitgeber haben sich in der 1. Runde der Tarifverhandlungen auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten geeinigt. Die Entgelte steigen zum 1. März 2024 um 5 Prozent. Das Ausbildungsangebot wird bis Ende 2025 auf dem heutigen Stand fortgeführt, nach erfolgreicher Ausbildung wird künftig ein unbefristeter Vertrag angeboten. IGBCE-Mitglieder haben zusätzlich Anspruch auf 3 Freistellungstage.

Die Laufzeit beträgt 12 Monate und endet zum 28. Februar 2025.

Zum Tarifinfo der IGBCE

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023/2024: Mehr Geld und Sicherheit jetzt auch im Saarland

Nach den Tarifabschlüssen in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie im Dezember hat die IG Metall am 26. Februar nun auch in der saarländischen Stahlindustrie ein Verhandlungsergebnis erzielt, das im Wesentlichen den Abschluss aus dem Nordwesten übernimmt.

Die Beschäftigten erhalten im April 2024 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro netto (Auszubildende 1.000 Euro). Weitere 1.500 Euro (Auszubildende 800 Euro) sind in Raten bis November 2024 auszubezahlen: Von Mai bis Oktober gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von 215 Euro netto (Auszubildende jeweils 115 Euro), im November gibt es 210 Euro (Azubis 110 Euro). Teilzeitbeschäftigte erhalten die Inflationsausgleichsprämie jeweils anteilig.

Ab 1. April 2025 steigen die Entgelte und Auszubildendenvergütungen um 5,5 Prozent. Der Tarifvertrag läuft 22 Monate und ist erstmals zum 31. Dezember 2025 kündbar.

Zur Meldung der IG Metall

Tarifrunde Hotel und Gaststätten: Thüringen startet "Projekt 3.000 €"

Die NGG hat die Kündigung des Entgelttarifvertrages im Thüringer Gastgewerbe beschlossen.Vor dem Hintergrund, dass alles teurer wird, z.B. Miete, Strom und Lebensmittel sowie dem akuten Fachkräftemagel, fordert die NGG ein Facharbeiter*innenentgelt von 3.000 €. Für die Auszubildenden fordert sie eine Erhöhung der Vergütungen um 150 € je Ausbildungsjahr.

Zur NGG Ost


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