Deutscher Gewerkschaftsbund

04.04.2024
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 26. März bis zum 2. April 2024

Für die rund 5 Millionen Arbeitnehmer*innen im Handel stehen die Verhandlungen still. Mit bundesweiten Streikaktionen versuchen sie gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di die Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch zu bekommen. Auch die Beschäftigten in der Druckindustrie und im Backoffice-Bereich der Postbank hat ver.di zu Warnstreiks aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

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Erneute Streiks im Groß- und Einzelhandel

Streiks vor und nach Ostern

Unter dem Motto „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“ hat die Gewerkschaft ver.di in der Woche vor Ostern ihre Streik- und Aktionstage im Handel fortgesetzt und die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Höhepunkt der Aktionswoche waren die zentralen Streikaktionen am Donnerstag, den 28. März 2024. Dieses Mal wurden die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe in den Blick genommen.

„Die Schwarz-Gruppe ist mit Kaufland und Lidl der drittgrößte Lebensmittelhändler in Deutschland. Sie hat damit erheblichen Einfluss in den Tarifkommissionen und im tarifpolitischen Ausschuss des Arbeitgeberverbandes HDE, den sie aber nicht nutzt. Stattdessen unterstützen sie wie alle anderen großen Handelskonzerne die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberverbände, die seit Wochen jegliche Gespräche und Lösungsansätze mit der Arbeitnehmerseite verweigern“, sagt Silke Zimmer. Sie ist Bundesvorstandsmitglied von ver.di und für den Handel zuständig.

Die Streiks der Gewerkschaft ver.di im Groß- und Einzelhandel wurden auch nach den Osterfeiertagen für 2 Tage fortgesetzt. Diesmal beteiligten sich auch die Beschäftigten des Pharma-Großhandels an den Arbeitskämpfen. Hier stehen zum Quartalsanfang immer besonders viele Bestellungen an.

Tarifverhandlungen für 5 Millionen Beschäftigte

Die Tarifverhandlungen für die rund 5 Millionen Beschäftigten im Handel werden regional geführt. Je nach Region wird an verschiedenen Terminen verhandelt. Bereits seit vielen Monaten kämpfen die Beschäftigten zusammen mit ver.di für nachhaltige tabellenwirksame Entgelterhöhungen – in einigen Tarifgebieten haben die Verhandlungen bereits im April 2023 begonnen. Seitdem warten die Beschäftigten auf eine Entgelterhöhung als Respekt und Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit.

Um die Arbeitgeber zur Rückkehr an den Verhandlungstisch und zum Abschluss eines Tarifvertrags zu bewegen, haben in den letzten Monaten bundesweit immer wieder zehntausende Beschäftigte gestreikt.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde eine Lohnsteigerung von mindestens 2,50 Euro pro Stunde für die Beschäftigten im Einzelhandel und eine prozentuale Erhöhung der Gehälter im Groß- und Außenhandel von 13 Prozent, mindestens aber 450 Euro.

Alle Infos zur laufenden Tarifrunde im Handel

Streik der Postbank-Beschäftigten im Backoffice-Bereich

Ver.di ruft ab heute, 2. April 2024, zu weiteren Streiks bei der Postbank auf. Dieses Mal finden die Streiks ausnahmslos in den Backoffice-Bereichen statt. Gestreikt wird heute an den Standorten Hameln und Hamburg, am 3. April 2024 zusätzlich an den Standorten Dortmund/Essen, Frankfurt, Köln, München und Saarbrücken und am 4. April 2024 an den Standorten Dortmund/Essen, Frankfurt, Köln, München und Saarbrücken. Hintergrund sind die weiterhin schleppenden Tarifverhandlungen.

Der nächste Verhandlungstermin für die Postbank-Beschäftigten ist am 16. April 2024 in Frankfurt am Main.

Zur ver.di Pressemitteilung

Warnstreiks in der Druckindustrie

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Druckindustrie ab heute, dem 2. April 2024, bis zur nächsten Verhandlungsrunde zu ersten Warnstreiks auf. Hintergrund sind die bisherigen ergebnislosen ersten beiden Verhandlungsrunden für die circa 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie. Die Beschäftigten fordern 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeberseite mit dem Bundesverband Druck und Medien (BVDM) hat in der 2. Verhandlungsrunde gerade einmal 2 Prozent zum 1. Juni 2024 und weitere 1 Prozent zum 1. Juni 2025 angeboten.

Die 3. Verhandlungsrunde findet am 16. April 2024 in Berlin statt.

Zur ver.di Pressemitteilung

Tarifabschluss in der Zuckerindustrie: 5,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten

Ab dem 1. April 2024 steigen die Entgelte dauerhaft um 5,5 Prozent. Die Ausbildungsvergütung steigt in allen Ausbildungsjahren um 100 Euro. Es gibt einen Anspruch auf einen zusätzlichen freien Tag zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung (Abschlussprüfung Teil 2). Das Urlaubsgeld wird ab dem Jahr 2024 dauerhaft von 20,45 Euro pro Tag auf 34 Euro pro Tag erhöht. Bei Vollzeit erhöht sich das zusätzliche Urlaubsgeld von jährlich 613,50 Euro dauerhaft auf 1.020 Euro. Das gilt auch für die Auszubildenden. Es wurde ein Anschlusstarifvertrag ab dem 1. April 2024 mit 12 Monaten Laufzeit vereinbart.

Zur Meldung der NGG

Tarifergebnis bei Lufthansa Boden: ver.di startet mit Mitgliederbefragung

Nachdem die Gewerkschaft ver.di und der Lufthansa-Konzern ihre Zustimmung zum Schlichtungsvorschlag im laufenden Tarifkonflikt erklärt haben, hat nun auch die zuständige ver.di-Tarifkommission dem Kompromiss zugestimmt und den ver.di-Mitgliedern eine Annahme empfohlen.

Für die rund 25.000 Beschäftigten gibt es demnach eine 2-stellige Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent in 2 Schritten verteilt auf 2 Jahre. Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro, die in 2 Tranchen ausgezahlt wird. ver.di führt jetzt eine Mitgliederbefragung durch, die abschließend über Annahme oder Ablehnung des Ergebnisses entscheiden wird. Die Mitgliederbefragung läuft bis Mitte April.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Tarifrunde Luftsicherheit: Arbeitgeber stimmen dem Vorschlag für Schlichtung zu

In der laufenden Tarifrunde für die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit ist der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) dem Vorschlag der Gewerkschaft ver.di für eine Schlichtung gefolgt. Als gemeinsamer Schlichter wird Dr. Hans-Henning Lühr benannt.

Das Verfahren beginnt am Freitag, dem 5. April 2024. Spätestens am Sonntag, 7. April 2024, 24 Uhr, soll eine Schlichtungsempfehlung vorliegen. Die Empfehlung ist für beide Seiten nicht verbindlich. Bis zum Ende der Schlichtung wird ver.di nicht zum Streik aufrufen.

Zur ver.di Pressemitteilung


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