Deutscher Gewerkschaftsbund

03.11.2023
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 28. Oktober bis 3. November 2023

Die 2. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist am 3. November 2023 ohne Ergebnis geblieben. Nun drohen Streiks. Die Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie in Sachsen-Anhalt streiken für kürzere Arbeitszeiten und die Mindestlöhne im Dachdeckerhandwerk steigen ab dem 1. Januar 2024.

Warnstreik öffentlicher Dienst Bund und Kommunen

DGB

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

Tarifticker per Mail

Erhalte jede Woche aktuelle Meldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen unserer 8 DGB-Gewerkschaften: IG BAU, IGBCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP und ver.di.

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen.

Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder: Warnstreiks werden ausgeweitet

Die 2. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist am Freitag, den 3. November 2023, ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben auch in der 2. Runde kein Angebot vorgelegt und alle wesentlichen Forderungen und Erwartungen abgelehnt. Die Gewerkschaften werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Verhandlungsrunde massiv ausweiten.

Die Verhandlungen werden in der 3. Runde am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.

Weitere Informationen:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

https://www.gew.de/mehr

www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_tarifrunde-laender-2023

https://igbau.de/Forst-und-Agrarwirtschaft.html#

Lebensmittelindustrie Sachsen-Anhalt: Streiks für kürzere Arbeitszeiten

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten der Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt in dieser Woche zu Streiks aufgerufen. Denn in Sachsen-Anhalt wird für viel weniger Lohn länger gearbeitet als in vergleichbaren Betrieben im Westen. Die Zuschläge sind geringer und die Beschäftigten erhalten weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld und weniger freie Tage. Das soll sich jetzt ändern.

Die bisherigen 2 Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern waren erfolglos. Deshalb wollen die Beschäftigten nun mit den Streiks für mehr Bewegung in den Verhandlungen sorgen.

In den Betrieben des Tarifgebietes Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt arbeiten ca. 3.700 Beschäftigte. Dazu gehören Unternehmen wie die Sektkellerei Rotkäppchen oder der Knäckebrot Hersteller Burger, sowie große Konzernbetriebe von Südzucker, der Schwarz-Produktion (LIDL/Kaufland), Schäfers (Edeka), Döhler, Homann und Hassia Mineralbrunnen.

Zur Meldung der NGG Ost

 

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023 startet

Am 13. November 2023 starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Die Stahl-Tarifkommissionen fordern 8,5 Prozent mehr Geld, mit einer sozialen Komponente für untere Einkommen, sowie eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden in der Woche, mit Lohnausgleich.

In der Nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie laufen am 30. November 2023 die bereits gekündigten Entgelttarife und damit auch die Friedenspflicht aus. Ab 1. Dezember 2023 sind Warnstreiks möglich.

Für die Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie gelten eigene Tarifverträge. Die Entgelttarife sind frühestens zum 29. Februar 2024 kündbar.

Zur Meldung der IG Metall

Dachdeckerhandwerk: Höhere Mindestlöhne ab 2024

Die IG BAU hat für die Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk höhere Mindestlöhne ausgehandelt. Für qualifizierte Arbeitnehmer*innen beträgt der Mindestlohn ab dem 1. Januar 2024 15,60 Euro und steigt zum 1. Januar 2025 auf 16,00 Euro pro Stunde.

Für ungelernte Arbeitnehmer*innen müssen ab dem 1. Januar 2024 mindestens 13,90 Euro pro Stunde gezahlt werden und ab dem 1. Januar 2025 14,35 Euro pro Stunde.

Der Mindestlohn ist das Mindeste, aber besser sind Tariflöhne und seit dem 1. Oktober 2023 gilt die zweite Stufe der vereinbarten Tariflohnerhöhung im Dachdeckerhandwerk. Alle Dachdeckergesellen in tarifgebundenen Betrieben, die IG BAU-Mitglied sind, erhalten den bundesweiten Tariflohn von 21,12 Euro je Stunde.

Zur Meldung der IG BAU


Nach oben

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Alle Tarifmeldungen auf dieser Seite für deinen Feedreader.

Mitglied werden

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter halten Fahnen hoch: Grafik
DGB

Besser mit Tarif

Was ist ein Ta­rif­ver­trag?
Grafik mit Tarifvertrag-Icon auf weißen Untergrund mit petrol-farbenen Pfeilen, die leicht nach oben zeigen.
DGB
Ein Tarifvertrag ist ein Vertrag zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Er regelt Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgebern. Dazu gehören Arbeitsbedingungen wie Löhne, Arbeitszeit und Urlaub. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
weiterlesen …

Strei­k: Das sind dei­ne Rech­te als Ar­beit­neh­mer*in
Warnstreik Demonstration Gewerkschaften verdi GEW Yasmin Fahimi
DGB / Gordon Welters
Streik ist ein Mittel, um höheres Entgelt, Beteiligung am wirtschaftlichen Reichtum oder auch sozialen Fortschritt durchzusetzen: Ohne das Streikrecht sind Tarifverhandlungen kollektives Betteln. Doch wer darf eigentlich streiken? Und wann ist ein Streik rechtmäßig?
weiterlesen …

Lohn­spie­gel.­de – Ver­glei­che dein Ge­hal­t!
Geldscheine in einer Hand
DGB/Vladyslav Starozhylov/123RF.com
Nutzen Sie den Lohn- und Gehaltscheck von Lohnspiegel.de und vergleichen Sie Ihr Gehalt. Über 500 Berufe werden abgedeckt und zahlreiche persönliche Merkmale berücksichtigt. Lohnspiegel.de wird vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wissenschaftlich betreut.
zur Webseite …

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Mit dem neu­en Qua­li­fi­zie­rungs­geld Ar­beitsplät­ze si­chern!
Mehrere Menschen vor Computern bei einer Weiterbildung
DGB/Cathy Yeulet/123rf.com
Seit dem 1. April 2024 gibt es das Qualifizierungsgeld. Bekommen können es Beschäftigte, deren Arbeitsplatz durch die Transformation wegfallen könnte. Ziel ist, ihnen mit Weiterbildungen eine zukunftssichere Beschäftigung im gleichen Unternehmen zu ermöglichen. Alle Infos dazu findest du hier.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …