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Die 2. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist am 3. November 2023 ohne Ergebnis geblieben. Nun drohen Streiks. Die Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie in Sachsen-Anhalt streiken für kürzere Arbeitszeiten und die Mindestlöhne im Dachdeckerhandwerk steigen ab dem 1. Januar 2024.
DGB
Die 2. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist am Freitag, den 3. November 2023, ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben auch in der 2. Runde kein Angebot vorgelegt und alle wesentlichen Forderungen und Erwartungen abgelehnt. Die Gewerkschaften werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Verhandlungsrunde massiv ausweiten.
Die Verhandlungen werden in der 3. Runde am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/
www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_tarifrunde-laender-2023
https://igbau.de/Forst-und-Agrarwirtschaft.html#
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten der Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt in dieser Woche zu Streiks aufgerufen. Denn in Sachsen-Anhalt wird für viel weniger Lohn länger gearbeitet als in vergleichbaren Betrieben im Westen. Die Zuschläge sind geringer und die Beschäftigten erhalten weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld und weniger freie Tage. Das soll sich jetzt ändern.
Die bisherigen 2 Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern waren erfolglos. Deshalb wollen die Beschäftigten nun mit den Streiks für mehr Bewegung in den Verhandlungen sorgen.
In den Betrieben des Tarifgebietes Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt arbeiten ca. 3.700 Beschäftigte. Dazu gehören Unternehmen wie die Sektkellerei Rotkäppchen oder der Knäckebrot Hersteller Burger, sowie große Konzernbetriebe von Südzucker, der Schwarz-Produktion (LIDL/Kaufland), Schäfers (Edeka), Döhler, Homann und Hassia Mineralbrunnen.
Am 13. November 2023 starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Die Stahl-Tarifkommissionen fordern 8,5 Prozent mehr Geld, mit einer sozialen Komponente für untere Einkommen, sowie eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden in der Woche, mit Lohnausgleich.
In der Nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie laufen am 30. November 2023 die bereits gekündigten Entgelttarife und damit auch die Friedenspflicht aus. Ab 1. Dezember 2023 sind Warnstreiks möglich.
Für die Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie gelten eigene Tarifverträge. Die Entgelttarife sind frühestens zum 29. Februar 2024 kündbar.
Die IG BAU hat für die Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk höhere Mindestlöhne ausgehandelt. Für qualifizierte Arbeitnehmer*innen beträgt der Mindestlohn ab dem 1. Januar 2024 15,60 Euro und steigt zum 1. Januar 2025 auf 16,00 Euro pro Stunde.
Für ungelernte Arbeitnehmer*innen müssen ab dem 1. Januar 2024 mindestens 13,90 Euro pro Stunde gezahlt werden und ab dem 1. Januar 2025 14,35 Euro pro Stunde.
Der Mindestlohn ist das Mindeste, aber besser sind Tariflöhne und seit dem 1. Oktober 2023 gilt die zweite Stufe der vereinbarten Tariflohnerhöhung im Dachdeckerhandwerk. Alle Dachdeckergesellen in tarifgebundenen Betrieben, die IG BAU-Mitglied sind, erhalten den bundesweiten Tariflohn von 21,12 Euro je Stunde.