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ver.di ruft zu wöchentlichen Mahnwachen für Kitas auf, um auf den stetig wachsenden Fachkräftemangel aufmerksam zu machen. Die IG Metall und Arbeitgeber haben sich in der Tarifrunde für das Schlosserhandwerk in NRW auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Entgelte der 58.000 Beschäftigten erhöhen sich in zwei Stufen um insgesamt 9,2 Prozent. Weiterhin keine Einigung beim Chemieunternehmen Schirm.
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Die Gewerkschaft ver.di hat am Donnerstag, 19. Oktober 2023, zu wöchentlichen Mahnwachen für Kitas aufgerufen. Unter dem Motto "Es donnert in den Kitas – Kinder und Beschäftigte gefährdet!" werden bis Weihnachten in vielen Bundesländern vor den Staatskanzleien, bei den Senaten oder Ministerien und vor Bundesministerien oder dem Kanzleramt regelmäßig Mahnwachen durchgeführt. Die Kita-Beschäftigten wollen damit auf den seit Jahren ständig wachsenden Fachkräftemangel hinweisen.
Laut Auskunft der Fachkräfte im ver.di Kita-Personalcheck, fehlten im Sommer 2021 im Durchschnitt 3 Fachkräfte, um in den Kitas fachlich angemessen arbeiten zu können, insgesamt mindestens 172.782 Fachkräfte. Und das beim aktuellen Ausbaustand der Kindertageseinrichtungen.
Gleichzeitig besteht bei den Eltern ein enormer Kita-Platzbedarf, in den westdeutschen Ländern fehlen 362.400 und in Ostdeutschland 21.200 Kita-Plätze nach Berechnungen von Bertelsmann, um die Wünsche der Eltern zu erfüllen.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Christine Behle, fordert die Politik auf, endlich mehr Verantwortung zu übernehmen: "Wir erwarten, dass von höchster politischer Ebene ein Kita-Gipfel veranstaltet wird, auf dem zwischen Bund, Ländern und Kommunen die Stabilisierung des Kita-Systems, ein Stufenplan für den quantitativen und qualitativen Ausbau und der damit verbundene notwendige Aufbau des Fachpersonals aufeinander abgestimmt und Finanzen entsprechend bereitgestellt werden".
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen und der Arbeitgeberverband Fachverband Metall haben sich in der 3. Verhandlung der Tarifrunde für das Schlosserhandwerk in NRW auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Entgelte der 58.000 Beschäftigten erhöhen sich in zwei Stufen um insgesamt 9,2 Prozent. Zum 1. November 2023 gibt es 5,3 Prozent mehr Geld und zum 1. November 2024 weitere 3,9 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von 1.500 Euro.
Die Ausbildungsvergütung steigt zum 1. November 2023 um 70 Euro und zum 1. November 2024 um 60 Euro. Zudem erhalten die Auszubildenden eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750 Euro. Die Tarifkommission hat diesem Verhandlungsergebnis einstimmig zugestimmt.
Der Tarifeinigung sind Warnstreiks vorangegangen, an denen sich in NRW insgesamt rund 2.200 Beschäftigte aus 27 Betrieben beteiligt haben.
Die IGBCE hat für die Beschäftigten beim Mineralölkonzern Exxon Mobil einen Tarifvertrag erzielt. Die Einkommen steigen in 2 Stufen um insgesamt 10 Prozent. Zum 1. November 2023 gibt es 7 Prozent mehr Geld und zum 1. Februar 2024 weitere 3 Prozent. Die Schichtzulagen erhöhen sich analog zu den Entgelterhöhungen. Die Ausbildungsvergütungen steigen um die gleichen prozentualen Werte und werden auf die nächsten vollen 10 Euro aufgerundet.
Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 27 Monate.
Bei der ersten Tarifverhandlung hat der Arbeitgeber Schirm die IGBCE-Forderungen vollständig abgelehnt und ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Die IGBCE-Tarifkommission hat dem Arbeitgeber nun eine Frist bis zum 27. Oktober 2023 gesetzt, um ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Die IGBCE fordert eine Erhöhung der Entgelttabellen auf 90 Prozent und der Ausbildungsvergütungen auf 100 Prozent des Flächentarifvertrags der chemischen Industrie und die dynamische Koppelung an den Flächentarifvertrag. Außerdem fordert sie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für IGBCE-Mitglieder.
Das Unternehmen Schirm ist ein Produktionsdienstleister und Lohnfertiger für die chemische und verwandte Industrien und beschäftigt deutschlandweit etwa 800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.