Deutscher Gewerkschaftsbund

25.03.2024
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 19. bis zum 25. März 2024

Nach 6 ergebnislosen Verhandlungsrunden für die bundesweit 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit, schlägt die Gewerkschaft ver.di den Arbeitgebern eine Schlichtung vor. Auch die 2. Verhandlungsrunde für die 110.000 Beschäftigten in der Druckindustrie endete ergebnislos. Die Verhandlungen gehen am 16. April weiter. Die IG Metall hat nun auch einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der sächsischen Holz- und Kunststoffindustrie erzielt. Nun steht noch der Tarifabschluss in Berlin-Brandenburg aus.

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

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Tarifrunde Luftsicherheit: ver.di schlägt Arbeitgebern Schlichtung vor

Auch in der bereits 6. Tarifverhandlungsrunde haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) auf kein Ergebnis für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten geeinigt. Ver.di hat den Arbeitgebern deshalb eine Schlichtung vorgeschlagen.

Die Gewerkschaft fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der 1. Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. ver.di hatte in der vergangenen Woche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich an mehreren deutschen Verkehrsflughäfen, die in der Fluggastkontrolle, in der Personal- und Warenkontrolle, in der Frachtkontrolle und in Service-Bereichen tätig sind, zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Bereits am 1. Februar waren bundesweit 11 Flughäfen bestreikt worden.

Die Schlichtung ist nun der letzte Ausweg, eine Lösung zu finden. Sollte es keine Schlichtung geben oder in der Schlichtung zu keinem für die Beschäftigten annehmbaren Ergebnis kommen, sind weitere Streiks möglich.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Tarifverhandlungen Druckindustrie: Auch 2. Runde endet ergebnislos

Auch die 2. Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Verband Druck und Medien (BVDM) für die circa 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie ist ergebnislos geblieben. Die Arbeitgeberseite hatte ein 1. Angebot abgegeben. Demnach sollen die Löhne und Gehälter zum 1. Juni 2024 um 2 Prozent steigen und zum 1. Juni 2025 um ein weiteres Prozent. Die ver.di-Tarifkommission hat das Angebot als "völlig unzureichend" zurückgewiesen. Ver.di fordert insgesamt 12 Prozent mehr Geld.

Die 3. Verhandlungsrunde findet am 16. April 2024 in Berlin statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024: Mehr Geld auch in Sachsen

Auch in Sachsen hat die IG Metall endlich einen Tarifabschluss erzielt. Er weicht allerdings etwas von den anderen Tarifgebieten ab. Da die Löhne und Gehälter in Sachsen unter dem der anderen Tarifgebiete liegen, hatte die IG Metall Schritte zur Angleichung gefordert. Das hat die Gewerkschaft nun auch erreicht.

Ab September steigt das Eckentgelt (Gruppe 5) um 30 Cent pro Stunde. Demnach erhöht sich das Eckentgelt zunächst in einem ersten Ausgleichsschritt um 1,94 Prozent und auf dieser Basis dann um die aus den anderen Tarifgebieten bereits bekannten 5 Prozent – von 2.545,99 Euro auf 2.725,16 Euro.

Ab Juli 2025 erhöht sich das Eckentgelt um weitere 20 Prozent pro Stunde, bzw. zunächst um 1,21 Prozent und auf dieser Basis dann um weitere 3 Prozent – auf 2840,84 Euro. 

Damit steigen die Eckentgelte in 2 Schritten um insgesamt 11,58 Prozent oder 294,85 Euro.

Die übrigen Entgeltgruppen erhöhen sich entsprechend.

Die Ausbildungsvergütungen steigen im gleichen Zeitraum in 3 Schritten um 150 Euro mehr im Monat, was je nach Ausbildungsjahr zwischen 14 und 17,4 Prozent entspricht. Die Ausbildungsvergütungen übersteigen dann schon im ersten Ausbildungsjahr die 1.000-Euro-Marke. 

Auch in Sachsen gibt es eine Inflationsausgleichsprämie von 2.300 Euro, die in 2 Hälften ausgezahlt wird, im Mai und August 2024.

Zur Meldung der IG Metall

Tarifverhandlungen bei Uniper: Arbeitgeber legen erstes Angebot vor

Die Tarifverhandlungen beim Energieunternehmen Uniper sind gestartet. In der 1. Runde legten die Arbeitgeber ein 1. Angebot vor, das aber nicht den Forderungen der DGB-Gewerkschaften IGBCE und ver.di genügte. Die Gewerkschaften fordern für die 4.000 Beschäftigten 13 Prozent mehr Geld und 250 Euro mehr pro Monat für Auszubildende. Die Laufzeit des Tarifvertrags sollte 12 Monate betragen.

Die nächste Verhandlung findet am 10. April 2024 statt.

Zum Tarifinfo der IGBCE

 


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