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Urabstimmung zur Schlichtungsempfehlung im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn geht zu Ende. Die Beschäftigten in der Stahlindustrie beraten derzeit in den Betrieben über ihre Forderungen zur Tarifrunde 2023. Nach einer ersten Befragung wollen die Arbeiter*innen neben mehr Geld auch kürzere Arbeitszeiten. Keine Tarifeinigung bei den Mecklenburger Backstuben in Waren.
DGB/Christian Plambeck
Bis zum heutigen 25. August 2023 12 Uhr haben die Mitglieder der EVG noch die Möglichkeit an der Urabstimmung zum Schlichterspruch im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn teilzunehmen. Dabei geht es um die entscheidende Frage ob die EVG-Mitglieder bei der Deutschen Bahn der Schlichtungsempfehlung zustimmen oder nicht. Bei Annahme gibt es den Tarifabschluss. Sagen die Mitglieder nein, dann gibt es unbefristete Streiks.
Am Montag den 28. August bekommt der EVG-Bundesvorstand das Ergebnis und wird dann die daraus abzuleitenden Maßnahmen beschließen.
Vor den im November startenden Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie Nordwest und Ost, diskutieren die IG Metall-Mitglieder bereits in den Betrieben über ihre Forderungen zur Tarifrunde 2023. Laut einer ersten Befragung wollen die Beschäftigten mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten. Am 6. und 7. September beschließen die Tarifkommissionen ihre endgültigen Forderungen, bevor Mitte November die Verhandlungen starten.
Am 30. November um 24 Uhr laufen die Entgelttarife und die Friedenspflicht aus. Danach sind dann Warnstreiks zulässig.
In der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Mecklenburger Backstuben in Waren haben die Arbeitgeber lediglich eine monatliche Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro ab Juni, für sieben Monate angeboten, und damit keine tabellenwirksamen Lohnerhöhungen. Die NGG-Region Mecklenburg-Vorpommern kritisiert dieses Angebot sehr: Rund ein Drittel der Beschäftigten werden mit Mindestlohn oder mindestlohnnah bezahlt. Das muss aufhören.
Deshalb fordert die NGG 2,59 Euro mehr pro Stunde. Um diese Forderung zu bekräftigen, hatten die Beschäftigten am 18. August ihre Arbeit niedergelegt.
Die Berliner Rider vom Essenslieferdienst Lieferando haben am Donnerstag, den 17. August 2023, zum ersten Mal gestreikt. Schon seit geraumer Zeit weigert sich Lieferando, Tarifverträge für die Beschäftigten mit der Gewerkschaft NGG abzuschließen. Deswegen haben die Kuriere am "Striker's day" von 14 bis 22 Uhr die Arbeit niedergelegt und ihren Forderungen kräftig Nachdruck verliehen. Die Rider fordern mindestens 15 Euro Stundenlohn, ein 13. Monatsgehalt, angemessene Zuschläge, volle Bezahlung der letzten Fahrt nach Hause und vieles mehr.
Schon Anfang Februar hat die NGG Lieferando zu Verhandlungen über einen Mantel- und Entgelttarifvertrag aufgefordert. Seitdem verweigert Lieferando konsequent das Gespräch.