Deutscher Gewerkschaftsbund

52,3 Prozent der EVG-Mitglieder haben in der Urabstimmung die Schlichtungsempfehlung bei der Deutschen Bahn angenommen und stimmten damit für einen neuen Tarifvertrag. Für die Beschäftigten in der linksrheinischen Kalk- und Zementindustrie gibt es bis zu 9,1 Prozent mehr Geld. Erstmals streiken die Beschäftigten im Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Die Beschäftigten beim Schlachtkonzern Vion bestreikten mehrere Standorte vor der Tarifrunde am 7. September.

DGB/Hans-Christian Plambeck

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

• EVG-Urabstimmung: Mitglieder stimmen für Annahme der Schlichtungsempfehlung
• Schlachthofkonzern Vion zum zweiten Mal in einer Woche bestreikt
• Tierpark Hagenbeck: Erster Warnstreik in der Geschichte des Zoos
• Kalk- und Zementindustrie linksrheinisch (Kalk Aachen): Tarifabschluss erzielt

EVG-Urabstimmung: Mitglieder stimmen für Annahme der Schlichtungsempfehlung

Die Urabstimmung der EVG-Mitglieder in den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn ist abgeschlossen. Über 52,3 Prozent der Teilnehmenden haben sich für die Annahme der Schlichtungsempfehlung ausgesprochen. Damit gibt es ein klares Votum für den Tarifabschluss.

Der neue Tarifvertrag sieht eine Entgelterhöhung von 410 Euro pro Monat in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 25 Monaten vor. Die erste Stufe von 200 Euro soll ab Dezember 2023 gezahlt werden, die zweite ab August des kommenden Jahres. Zudem sollen alle Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro im Oktober ausgezahlt bekommen.

Zur Meldung der EVG

Schlachthofkonzern Vion zum zweiten Mal in einer Woche bestreikt

Die Beschäftigten beim Schlachthof-Riesen Vion haben bereits zum zweiten Mal in dieser Woche die Arbeit niedergelegt. Am Montag streikten die Beschäftigten in Landshut, Vilshofen und Perleberg. Am Donnerstag  kam es in den Schlachthöfe in Hilden, Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg zum Warnstreik.

Die Beschäftigten fordern 15 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 400 Euro mehr pro Monat. Vion bleibt weit unter der Forderung der NGG: Der Konzern bietet nur 6,5 Prozent mehr Lohn, und will Teile davon auf schon gewährte, freiwillige Zuschläge aus den letzten 2 Jahren anrechnen. Die Beschäftigten lehnen dieses Angebot ab, und traten deshalb vor der kommenden Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft NGG und Vion am 7. September in den Warnstreik.

Zur Meldung der NGG

Tierpark Hagenbeck: Erster Warnstreik in der Geschichte des Zoos

Es ist der erste Arbeitskampf in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Hamburger Tierparks Hagenbeck. Die Beschäftigten haben am Dienstagvormittag, den 29. August 2023, ihre Arbeit niedergelegt. Damit wollen sie den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, endlich in Verhandlungen über einen Haustarifvertrag zu treten.

Die IG BAU will die Geschäftsleitung des Tierparks mit dem Arbeitskampf an den Verhandlungstisch zwingen, um über den Abschluss eines Haustarifvertrages zu verhandeln. Mit einem eigens für den Streik erstellten Notdienstplan will die IG BAU sicherstellen, dass kein Tier wegen unzureichender Betreuung zu Schaden kommt.

Tierpark-Direktor Dirk Albrecht möchte allerdings ausschließlich mit dem Betriebsrat über eine neue Betriebsvereinbarung für alle Mitarbeiter*innen verhandeln.

Zur Meldung des NDR

Kalk- und Zementindustrie linksrheinisch (Kalk Aachen): Tarifabschluss erzielt

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der linksrheinischen Kalk- und Zementindustrie hat die IG BAU einen Tarifabschluss erzielt. Für Arbeitnehmer*innen und Auszubildenden gibt es insgesamt 9,1 Prozent mehr Geld. AB dem 1. Oktober 2023 steigen die Einkommen um 5,7 Prozent und zum 1. August 2024 um weitere 3,4 Prozent. Zusätzlich bekommen die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro, die in 2 Stufen ausgezahlt wird. Auszubildende bekommen 750 Euro.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und endet am 31. Juli 2025.

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