Tarifticker per Mail
Erhalte jede Woche aktuelle Meldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen unserer 8 DGB-Gewerkschaften: IG BAU, IGBCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP und ver.di.
Ver.di ruft die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr für diese Woche von Montag, dem 26. Februar 2024, bis Samstag, dem 2. März 2024 zu Streiks auf. Grund dafür sind die stockenden Tarifverhandlungen für die bundesweit 90.000 Beschäftigten. Die Tarifverhandlungen für die 900.000 Beschäftigten am Bau sind in der 1. Verhandlungsrunde ergebnislos vertagt worden. Die IG BAU fordert monatlich 500 Euro mehr.
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr zu einem Wellen-Streik im Zeitraum von Montag, dem 26. Februar 2024, bis zum Samstag, dem 2. März 2024, aufgerufen. In einzelnen Bundesländern wird an unterschiedlichen Tagen in diesem Zeitraum – vornehmlich ganztags und überwiegend mehrtägig - gestreikt. Hauptstreiktag ist der 1. März, der gleichzeitig der Klimastreiktag ist.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV in über 130 kommunalen Unternehmen. In den Tarifverhandlungen geht es hauptsächlich um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten, beispielsweise durch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit, Erhöhung des Urlaubsanspruches, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst.
Die Tarifverhandlungen finden in allen Bundesländern statt, in Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt, deshalb wird es dort keine Streiks geben.
Heute startet die 2. Tarifverhandlung für die Beschäftigten bei der Deutschen Postbank. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, hatte die Gewerkschaft ver.di deshalb die Arbeitnehmer*innen vergangene Woche zu Streiks aufgerufen. Von Berlin bis Bayern, von virtuellen Versammlungen bis hin zu physischen Streikkundgebungen haben die Beschäftigten der Postbank eindrücklich für ihre Forderungen nach fairen Löhnen, besseren Arbeitsbedingungen und einem Inflationsausgleich demonstriert.
Die 1. Tarifverhandlung am 6. Februar 2024 endete ergebnislos.
ver.di fordert für die Beschäftigten unter anderem:
Die Gewerkschaft verhandelt für etwa 12.000 Beschäftigte in den Tarifbereichen Postbank und Postbank Filialvertrieb. Eine 3. Verhandlungsrunde wurde bereits für den 18. März vereinbart.
Für die mehr als 900.000 Beschäftigten am Bau haben die Tarifverhandlungen begonnen. Die Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) kamen am Donnerstag zum 1. Verhandlungstermin zusammen. Die Arbeitgeber haben jedoch kein Angebot vorgelegt und die Verhandlungen wurden ergebnislos abgebrochen. Die IG BAU fordert monatlich 500 Euro mehr Einkommen für Gewerbliche, Angestellte und Auszubildende, um gezielt die Gehälter der unteren Lohngruppen überproportional anzuheben.
Die 2. Verhandlungsrunde findet am 5. März statt.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich sind nach zweitägigen Gesprächen in Berlin am 22. Februar 2024 ergebnislos vertagt worden. Die Arbeitgeberseite legte zwar ein verbessertes Angebot vor, dieses liegt aber weiterhin unter den Forderungen der Gewerkschaft.
ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber wollen die Löhne in 3 Schritten inklusive 2 Leermonaten – zum 1. März 2024 um 1,20 Euro und zum 1.Oktober 2024 um 0,75 Euro sowie zum 1. April 2025 um 0,75 Euro erhöhen, bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
Die Verhandlungen gehen am 20. März 2026 in die nächste und 6. Runde.
Auch die 4. Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Wurstherstellers "Die frische Thüringer" in Suhl endete ergebnislos. Die Arbeitgeberseite will weiterhin Ostlöhne zahlen und die Löhne nicht an das Niveau in den Produktionsstätten in Westdeutschland anheben. Die NGG fordert 12,7 Prozent, mindestens aber 400 Euro monatlich mehr. Mit Warnstreiks haben die Beschäftigten am Dienstag, 20. Februar 2024, ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Auch vor weiteren Arbeitsniederlegungen schrecken die Beschäftigten nicht zurück.
"Die frische Thüringer" ist ein Tochterunternehmen der Zur Mühlen Gruppe, dem größten Wursthersteller Deutschlands mit Sitz in Rheda. Diese wiederum ist Teil der Tönnies-Holding und stellt im Werk Suhl unter anderem Wurst und Kochschinkenprodukte der Marke "Zimbo" her.
Die NGG fordert für die Beschäftigten des Mineralwasserherstellers Refresco am Standort Kloster Lehnin 450 Euro mehr Geld pro Monat und für die Auszubildenden 150 Euro mehr. Um diesen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, sind die Beschäftigten in der Nacht zum vergangenen Montag zu Dienstag, 19. bis 20. Februar, in einen sechsstündigen Warnstreik getreten.
Die Arbeitgeber haben bisher nur eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent zum 1. Juni 2024 angeboten und weitere 3 Prozent zum 1. Juni 2025, bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Da der alte Tarifvertrag bereits im Dezember 2023 ausgelaufen ist, bedeutet dieses Angebot 6 Monate ohne Lohnerhöhung.