Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Auch wenn mehr Frauen im Osten berufstätig sind, so verdienen sie in der Regel weniger als ihre West-Kolleginnen. Generell verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland auch 30 Jahre nach der Einheit weiterhin weniger als in Westdeutschland.
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Beim Thema Gleichstellung gab es Fortschritte in Ost und West, aber es bleibt auch noch viel zu tun. Der Osten ist dabei teils ein bisschen weiter: Frauen sind in Ostdeutschland beruflich eher auf Augenhöhe mit Männern als Frauen im Westen – laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Frauen im Osten stehen häufiger im Beruf als Frauen im Westen. Die Teilzeitquote der westdeutschen Frauen lag mit zuletzt 48,6 Prozent deutlich über derjenigen der ostdeutschen Frauen bei 34,7 Prozent. Dies hängt laut WSI vor allem mit dem besseren Angebot an Kinderbetreuung zusammen.
30 Jahre nach der Wiedervereinigung: Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Ost und West
Unterschiede gibt es auch bei den Löhnen: Der Gender Pay Gap liegt im Westen bei 21 Prozent weniger Lohn für Frauen im Vergleich zu Männern und in Ostdeutschland bei knapp sieben Prozent. Elke Hannack vom DGB-Bundesvorstand fordert politische Weichenstellungen für mehr Gleichberechtigung. Zudem müsse eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht werden, auch durch Ganztagsbetreuung an Grundschulen.