DGB
Seit 2007 bin ich mit Unterbrechungen Mitglied des Rundfunkrates, da sich die Arbeitnehmervertretungen in Sachsen bis Anfang 2022 einen Platz teilen mussten. Dabei lernte ich die Kontinuität der Mitarbeit im Rundfunkrat schätzen, weil viele Entwicklungen und Entscheidungen durch viele Gespräche und persönlichen Kontakte vorbereitet werden.
Über die lange Zeit hinweg, habe ich einige Entwicklungen begleiten können, so die stärkere Präsenz im Internet (verbunden mit dem so genannten Drei-Stufen-Test, einem Genehmigungsverfahren für die Telemedien von MDR und KIKA), die Entwicklung zur Trimedialität, die Diskussion um die Sportrechte, die Veränderung der Finanzierung und den stärker werdende Kostendruck auf den Sender sowie die immer wiederkehrende Diskussion um den Programmauftrag als öffentlich-rechtlicher Sender. Als gewerkschaftlicher Rundfunkrat ging es dabei um auch um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Sender. Als einen Erfolg sehe ich, dass z.B. die Zahl der Leiharbeiter im MDR in den letzten Jahren deutlich gesenkt wurde.
Ich bin ein bekennender Fan des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wir haben damit einen Schatz, der für fairen, anständigen Journalismus steht und tolle Programme produziert. Aber ich weiß auch, dass Veränderung für die Öffentlich-Rechtlichen immer wieder notwendig ist. Ihre Stellung in der Gesellschaft muss ständig neu begründet werden, gerade in Zeiten, wo von Rechtsaußen die Sender grundsätzlich angegriffen werden.
Der Sonntagabend gehört bei mir dem "Tatort", wo mich auch manches Ermittlerduo positiv (aber auch negativ) überrascht. Und begeistert hat mich die vierteilige arte-Dokumentation zur Geschichte der Arbeiterbewegung "Nicht länger nichts" - absolute Empfehlung.
Mehr zu meiner Tätigkeit:
"Meine Rechte als Rundfunkrat haben nur bedingt etwas mit Kontrolle zu tun."