Drei von vier Deutschen sprechen sich für flächendeckende Mindestlöhne aus, bei den Anhängern der Union sind es 66 Prozent. Das hat eine Umfrage von infratest dimap ergeben.
Zu den Umfrageergebnisse erklärte DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki:
„Das, was zwei Drittel der Unions-Anhänger für notwendig halten, sollte nun auch in den Parteispitzen von CDU und CSU ankommen und umgesetzt werden: Löhne unter 8,50 Euro pro Stunde müssen in allen Branchen kassiert werden.
Die Kanzlerin und die Bundesarbeitsministerin machen es sich zu leicht, wenn sie die Blockadehaltung beim Mindestlohn allein bei der FDP verorten: Gerade beim CDU-Wirtschaftsflügel ist offenbar auch noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Um wirklich alle Beschäftigten abzusichern, fordert der DGB neben den tariflich ausgehandelten Entgelten und den Branchenmindestlöhnen den gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn von zunächst 8,50 Euro pro Stunde: Ohne Lücken und Löcher, ohne Differenzierungen nach Regionen oder Jobs.
Es muss Schluss sein mit der staatlichen Subvention von Unternehmen, die die Beschäftigten mit Armutslöhnen abspeisen und zum Aufstocken aufs Amt schicken. Das wäre auch nur fair gegenüber den anständigen Arbeitgebern, die derzeit unter der Schmutzkonkurrenz durch Billigheimer leiden.
Und gerade in Zeiten schwächelnder Exportwirtschaft kommt es auf die Kaufkraft im Inland an: Doch nur wer vernünftig verdient, kann auch konsumieren und damit die Binnennachfrage ankurbeln. Mindestlöhne würden dabei helfen.“
Einführung von Mindestlöhnen Eine Studie von Infratest dimap im Auftrag des DGB
Einführung von Mindestlöhnen Eine Studie von Infratest dimap im Auftrag des DGB
infratest dimap