Deutscher Gewerkschaftsbund

07.11.2011
Chronik der Krise

Die ersten Dominosteine fallen

April 2007 bis August 2008

Dominosteine beginnen zu fallen

DGB/Dannheisig(Best-Sabel)

Lange haben ExpertInnen vor einer Finanzblase am US-amerikanischen und britischen Kredit- und Immobilienmarkt gewarnt: Subprime-Kredite (Kredite für private Kreditnehmer ohne ausreichende Bonität) und der undurchsichtige Handel mit solchen „faulen Krediten“ werden ab 2007 tatsächlich zum Problem und zum Auslöser einer Kettenreaktion: Der erste Stein fällt im April 2007 mit ersten Insolvenzen amerikanischer Immobilienfinanzierer.

Auch einige deutsche Banken, die am amerikanischen Immobilienmarkt aktiv waren, geraten in Schwierigkeiten. Die Politik beteuert weltweit: Die Lage ist im Griff, die Realwirtschaft nicht in Gefahr. Deutschland versucht trotzdem bereits, die Folgen einer möglichen Finanzkrise mit einem Risikobegrenzungsgesetz einzudämmen.

April 2007

Mit „New Century Financial“ meldet einer der größten US-Hypothekenfinanzierer Finanzierer von Subprime-Krediten (Kredite für private Kreditnehmer mit geringer Bonität) Insolvenz an.

10. April 2007

Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) meldet erstmals massive Verluste aus Wertpapierspekulationen.

Juli 2007

Erste Wertpapiere, die über Hypothekenkredite vom Subprime-Markt abgesichert sind, werden von Ratingagenturen herabgestuft. Drei deutsche Landesbanken (Sachsen LB, WestLB und BayernLB) melden Liquiditätsengpässe.

30. Juli 2007

Die IKB Deutsche Industriebank, langfristiger Kreditgeber vieler deutscher Unternehmen, meldet Liquiditätsengpässe. Die KfW Bankengruppe muss IKB-Kreditzusagen an amerikanische Anlagegesellschaften in Höhe von acht Milliarden Euro übernehmen – in der Folge wird die KfW Hauptaktionär der IKB mit letztlich über 90 Prozent der Anteile.

August 2007

Die sächsische Landesbank muss von den Sparkassen mit Krediten in Höhe von 17 Milliarden Euro gestützt werden und wird an die Landesbank Baden-Württemberg verkauft.

September 2007

Der britische Hypothekenfinanzierer Northern Rock gerät in Schwierigkeiten. Northern Rock-Kunden räumen bei einem „Bank Run“ ihre Konten: Vom 14. Bis 17. September werden bei Northern Rock 2,9 Milliarden Euro abgehoben, so dass die britische Regierung die Sicherheit der Kundeneinlagen staatlich garantiert.

8. Februar 2008

Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) muss von ihren Eigentümern – darunter den Sparkassen – mit einem Milliarden-Euro-Betrag gestützt werden.

13. Februar 2008

Die US-Regierung unter Präsident George W. Bush legt erstmals ein Konjunkturpaket in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar auf. Ein Schwerpunkt sind allerdings Steuererleichterungen für die Wirtschaft.

17. Februar 2008

Northern Rock, der britische Hypothekenfinanzierer, der zu Beginn der Krise als eines der ersten Institute in Liquiditätsprobleme geriet, wird verstaatlicht.

17. März 2008

Die angeschlagene US-Investmentbank Bear Stearns wird auf Druck der US-Regierung von der Großbank JPMorgan Chase übernommen. Die US-Regierung sagt Garantien für Bear-Stearns-Schulden zu.

11. Juli 2008

Nach „New Century Financial“ (Insolvenz im April 2007) ist der zweite größere US-Hypothekenfinanzierer nicht mehr zu retten und bricht völlig zusammen. Das Institut wird unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt.

19. August 2008

In Deutschland tritt das Risikobegrenzungsgesetz, das Kredithandel reglementieren soll, tritt in Kraft.


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