Eine Studie der Universität Oxford sorgte 2013 für Aussehen. Die Forscher Osborne und Frey diagnostizierten, dass die Digitalisierung 47 Prozent aller Jobs in USA bis 2030 vernichten könnte. Zwar wurde die Studie in Teilen widerlegt und für ihren methodischen Ansatz kritisiert, doch die Debatte über die Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter hatte die Massenmedien erreicht. Nun galt es neue Lösungen zu finden, um Beschäftigung zu sichern und die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest zu machen. Mit vielen Projekten und Initiativen mischen sich die Gewerkschaften in die Debatte über „Arbeit der Zukunft“ ein. In dem Buch „Arbeit transformieren“ hat eine Arbeitsgruppe aus GewerkschafterInnen, WissenschaftlerInnen und IT-ExpertInnen Vorschläge vorgelegt, wie Gute Arbeit in einer digitalisierten Welt aussehen kann.
Erste Ansätze sind gemacht. In einer gemeinsamen Erklärung mit der IG Metall erklären sich deutsche Plattformbetreiber bereit, Mindeststandards für CrowdworkerInnen einzuhalten: Zum Lebensunterhalt müsse eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 35 bis 40 Stunden reichen. Neben einem Mindesteinkommen müssen ein bezahlbarer Zugang zum Gesundheitswesen, die Integration in die sozialen Sicherungssysteme, sowie eine Entschädigung für arbeitsbedingte Erkrankungen und Arbeitsunfälle gewährleistet sein. Außerdem müsse Crowdworkern Rechtsschutz gegen Diskriminierung, Misshandlung und unrechtmäßige Kündigung gewährt werden, sowie das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren.
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