Schwierige Zeiten für die Baubranche: Die Zahl der Bauaufträge geht zurück, die Preise steigen. Kurzarbeit und Entlassungen drohen. Damit die Kapazitäten erhalten und mittelfristig weiter ausgebaut werden, muss der öffentliche Wohnungsbau massiv ausgeweitet werden. Der DGB schlägt sechs Maßnahmen vor.
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Vieles deutet auf schlechte Zeiten für die Bauwirtschaft hin. Die Zahl der Auftragseingänge fällt, die Neuvergabe von Immobilienkrediten ist so niedrig wie seit 2011 nicht mehr, die Kapazitätsauslastung im Bauhauptgewerbe lag im Dezember 2022 unter 70 Prozent (siehe Grafik). Steigende Preise und die Verdreifachung des Zinsniveaus innerhalb eines Jahres machen dem Sektor zu schaffen. Die Bundesregierung hat von ihrem Ziel, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, für 2022 und 2023 Abstand genommen.
Erste Betriebe melden Kurzarbeit an. Es besteht die Gefahr, dass es zu einem Abbau von Baukapazitäten, sprich Entlassungen, kommt. Das wäre nicht nur für die betroffenen Kolleg*innen, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit des Landes ein Desaster. Denn der Bedarf an Bauleistungen im Wohnungsbereich, der Infrastruktur und bei Einrichtungen der Daseinsvorsorge ist erheblich und wird auf absehbare Zeit hoch bleiben. Damit die Kapazitäten erhalten und mittelfristig weiter ausgebaut werden, muss der öffentliche Wohnungsbau massiv ausgeweitet werden. Der DGB schlägt dazu sechs Maßnahmen vor.
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Gewerkschaftliche Wirtschaftspolitik stellt sich der Frage, wie der gesellschaftliche Reichtum gesteigert und zum Wohl der arbeitenden Bevölkerung verteilt werden kann. Uns geht es darum, den Zuwachs an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit für höhere Löhne, weniger Arbeitszeit und mehr Sozialstaat zu nutzen. Dies erfordert ein produktives Zusammenwirken von Staat und Markt. Märkte können schöpferisch sein und den gesellschaftlichen Wohlstand mehren. Märkte sind jedoch sozial und ökologisch blind. Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hat das destruktive Potenzial unregulierter Märkte eindrucksvoll offengelegt. Deswegen bedarf es staatlicher Regulierung, Verteilungs-, Wirtschafts-, Sozial-, sowie Industrie- und Dienstleistungspolitik, um die Marktkräfte zu zivilisieren. Die Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik entwickelt und popularisiert wirtschaftspolitische Strategien und Instrumente, die diesen Zielen dienen.
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