Deutscher Gewerkschaftsbund

20.12.2023

Der DGB auf der 28. Weltklimakonferenz in Dubai

Gewerkschafter*innen aus aller Welt kamen auf der COP28 zusammen, um mit hohen Staatsgästen zu diskutieren. Auch der DGB war dabei und hat gemeinsam mit der Bundes-regierung eine Plattform zum Austausch geboten.

Wie in den letzten Jahren zuvor war der DGB auch in diesem Jahr auf der 28. Weltklimakonferenz vor Ort. Neben den inhaltlichen Verhandlungen hat sich der DGB auch mit eigenen Veranstaltungen eingebracht.

Die COP28 (28th Conference of the Parties) fand offiziell vom 30. November 2023 bis 12. Dezember 2023 in Dubai statt und war mit über 70.000 Teilnehmer*innen aus über 197 Ländern die bisher größte Klimakonferenz jemals. Staatsgäste aus aller Welt sind in Dubai zusammengekommen und haben über die aktuellen Entwicklungen und notwendigen Klimamaßnahmen verhandelt. Auch in diesem Jahr musste die Konferenz nach intensiven Verhandlungen in die Verlängerung gehen. Mit der Abkehr aus fossilen Energien stand ein richtungsweisendes und historisches Ergebnis zugleich.  

Der Deutsche Pavillon auf der COP28 wurde von der Bundesregierung gemeinsam mit einem breiten Akteurskreis aus NGOs inklusive des DGB ausgerichtet, um eine Plattform für Dialog und inhaltlichen Austausch zu bieten.

In diesem Rahmen organisierte der DGB eine Veranstaltung, um über den Verhandlungsstand zu informieren, einen Einblick auf die zentralen Anliegen der Gewerkschaften zu geben und nationale Beispiele für einen gerechten Strukturwandel zu diskutieren. Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied, stellte in seiner Keynote fest, dass eine gerechte Transformation die Basis für zukünftige Wortschöpfung, nachhaltigen Wohlstand und das Erreichen der Klimaziele ist. Ähnlich äußerte sich Eric Manzi, stellvertretender Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes, der zum Ausdruck brachte, dass die vulnerabelsten und wirtschaftlich benachteiligten Länder und ihre Beschäftigten von dem ökologischen Umbau beteiligt und profitieren müssen.

Beide unterstrichen, dass die Beteiligung von Gewerkschaften in Verhandlungen und der finanzielle Fokus auf menschenwürdige Arbeit und soziale Absicherung wichtige Faktoren sind, um den Strukturwandel erfolgreich voranzutreiben.

Im Anschluss diskutierten Dirk Meyer, Abteilungsleiter im BMZ, und Ali Zaidi, Assistent des US-Präsidenten und nationaler Klimaberater im Weißen Haus, über die Rolle von Gewerkschaften im nationalen, aber auch internationalen Klimadiskurs. Beide unterstrichen, dass Gewerkschaften integraler Bestandteil für eine erfolgreiche Transformation sind. Ali Zaidi macht deutlich, dass das Programm des US-Präsidenten auf die Schaffung guter, gewerkschaftlich organisierter Arbeitsplätze abzielt und darauf ausgelegt ist, die Gewerkschaften perspektivisch weiter zu stärken. Nur so sei es möglich, Wohlstand auch in der Breite zu Verteilen. 

Im Anschluss diskutierten Frederik Moch, Leiter der Abteilung Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik beim DGB, Igor Diaz, Präsident von Sintracarbón Columbien und Zoe Lipman, stellvertretende Direktorin der Industrial Union Council (AFL-CIO), über nationale Umsetzungsstrategien. Alle zeigten: eine aktive Beteiligung der Gewerkschaften beschleunigt Prozesse und führt zu mehr Akzeptanz in den vom Wandel betroffenen Regionen. Hier geht’s zur Aufzeichnung.

Igor Diaz (Präsident von Sintracarbón, Kolumbien),  Zoe Lipman (Stellvertretende Direktorin, Industrial Union Council der AFL-CIO), Frederik Moch (Abteilungsleiter Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik beim DGB- Bundesvorstand (DGB)) und Diana Junquera (Just Transition Cent-re, ITUC)

Igor Diaz (Präsident von Sintracarbón, Kolumbien), Zoe Lipman (Stellvertretende Direktorin, Industrial Union Council der AFL-CIO), Frederik Moch (Abteilungsleiter Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik beim DGB- Bundesvorstand (DGB)) und Diana Junquera (Just Transition Cent-re, ITUC). Quelle: IndustrieALl Global

Bild von der Veranstaltung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Zuhören eines Vortrages.

DGB

Dirk Meyer (Abteilungsleiter Multilaterale Entwicklungspolitik; Transformation;  Klima im Bun-desministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)),  Ali Zaidi (Assistent des US-Präsidenten und nationaler Klimaberater im Weißen Haus) und Diana Junquera (Just Transition Centre, ITUC)

Dirk Meyer (Abteilungsleiter Multilaterale Entwicklungspolitik; Transformation; Klima im Bun-desministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)), Ali Zaidi (Assistent des US-Präsidenten und nationaler Klimaberater im Weißen Haus) und Diana Junquera (Just Transition Centre, ITUC). Quelle: IndustrieALl Global

Auf einer weiteren Veranstaltung, organisiert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit dem DGB, der Friedrich Ebert Stiftung und dem Just Transition Centre, kamen hohe Staatsgäste und Gewerkschafter*innen zusammen, um die Umsetzung der "Just Energy Transition Partnerships" (JETPs) in Südafrika zu diskutieren und einen Ausblick auf Senegal zu geben. Bei diesen Klimapartnerschaften verpflichten sich Industrienationen Länder des globalen Südens beim Umbau des Energiesektors finanziell zu unterstützen.

Die Veranstaltung legte den Fokus auf die Gerechtigkeitsdimension dieser Partnerschaften.

In ihrem Grußwort machte Yasmin Fahimi, Vorsitzende des DGB, deutlich, dass "Just Transition" keine leere Phrase sein darf. Vielmehr müsse es darum gehen, unabhängig von der Himmelsrichtung Perspektiven zu schaffen, Beschäftigte aktiv zu beteiligen und ihnen Sicherheit im Wandel zu geben.

Das High-Level Podium, bestehend aus Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Félix Abdoulaye Diome, Minister für Öl und Energie der Republik Senegal sowie Rudi Dicks, Chef des Büros des Südafrikanischen Präsidenten, stimmten diesen Worten zu. Konkret zeigte die Debatte mit Boitumelo Molete, Koordinatorin beim Südafrikanischen Gewerkschaftsbund (COSATU), Babacar Sylla, Ansprechpartner für Klimapolitik bei der Nationalen Konföderation der Senegalesischen Arbeiter (CNTS), und Frederik Moch, dass die Beteiligung der Gewerkschaften bei den nationalen Finanzierungsplänen einen großen Mehrwert haben kann. Insbesondere die Beteiligung der Akteure vor Ort und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern kann nicht nur die Energiewende beschleunigen, sondern auch zu besseren Ergebnissen führen. Sowohl für Südafrika als auch am Beispiel des Senegal wird die Umsetzung im weiteren Prozess durch die Gewerkschaften vor Ort, aber auch innerhalb der internationalen Gewerkschaftsfamilie, intensiv begleitet. Ziel ist es, einheitliche Standards für die Klimapartnerschaften zu etablieren und in einen strategischen Erfahrungsaustausch einzusteigen. Diesen Prozess wird der DGB aktiv begleiten. Hier geht’s zur Aufzeichnung.

Bild von der Veranstaltung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Zuhören eines Vortrages von Rudi Dicks, Leiter des Projektmanagements im Präsidialamt,  Frederik Moch, Abteilungsleiter Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik beim DGB- Bundes-vorstand (DGB),  Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundes-republik Deutschland,  Félix Abdoulaye Diome, Minister für Öl und Energie der Republik Senegal,  Boitumelo Molete, Koordinatorin des Bereichs Soziale Entwicklung beim Südafrikanischen Gewerk-schaftsbund (COSATU),  Babacar Sylla, Ansprechpartner für Klimapolitik bei der Nationalen Konföderation der Senegalesi-schen Arbeiter (CNTS) Diana Junquera (Just Transition Centre, ITUC)

Rudi Dicks, Leiter des Projektmanagements im Präsidialamt, Frederik Moch, Abteilungsleiter Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik beim DGB- Bundes-vorstand (DGB), Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundes-republik Deutschland, Félix Abdoulaye Diome, Minister für Öl und Energie der Republik Senegal, Boitumelo Molete, Koordinatorin des Bereichs Soziale Entwicklung beim Südafrikanischen Gewerk-schaftsbund (COSATU), Babacar Sylla, Ansprechpartner für Klimapolitik bei der Nationalen Konföderation der Senegalesi-schen Arbeiter (CNTS), Diana Junquera (Just Transition Centre, ITUC). Quelle: Sami Dellah - FTQ


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Stellungnahmen (ab 2018)

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25.04.2024
Stel­lung­nah­me des DGB zur Um­set­zung der CSRD in deut­sches Recht
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet Unternehmen, transparente und vergleichbare Informationen zu den Auswirkungen ihrer unternehmerischen Tätigkeit auf Nachhaltigkeitsaspekte offenzulegen. Die Richtlinie sieht außerdem Möglichkeiten der Einflussnahme durch Arbeitnehmervertretungen vor. In der Stellungnahme zum entsprechenden Referentenentwurf werden diese Möglichkeiten eingefordert.
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26.03.2024
DGB-­Stel­lung­nah­me zur zu­künf­ti­gen Aus­rich­tung der EU-Struk­tur­po­li­tik
Knapp ein Drittel der EU-Mittel stehen den europäischen Strukturfonds zur Verfügung, um wirtschaftliche Unterschiede innerhalb und zwischen den Mitgliedsstaaten abzubauen. Anlässlich der bevorstehenden Verhandlungen zum mittelfristigen Finanzrahmen beginnen die Debatten, um die zukünftige Ausrichtung der europäischen Strukturpolitik.
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25.03.2024
CO2-Ab­schei­dung, Spei­che­rung und Nut­zung sind ein Bau­stein ei­ner um­fas­sen­den Trans­for­ma­ti­onss­tra­te­gie
Das BMWK hat Eckpunkte für eine Carbon Management Strategie und die Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes vorgelegt und will damit rechtliche Rahmenbedingungen für die zügige Anwendung von CO2-Abscheidung, Speicherung und Nutzung schaffen. Der DGB sieht CCU/S-Technologien als ein Baustein einer umfassenden Transformationsstrategie und hat sich mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet.
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