Deutscher Gewerkschaftsbund

21.05.2016
Tenure-Track-Professur

Hannack: Programm für Wissenschafts-Nachwuchs greift zu kurz

Zahl der geförderten Stellen reicht nicht aus

Planbare und verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft zu schaffen, ist ein im Koalitionsvertrag verabredetes Ziel der Bundesregierung. Nach der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes soll nun mit einem neuen Bund-Länder-Programm der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden. Dem DGB reicht das nicht.

Frau in Labor mit Experimentierkolben

DGB/Simone M. Neumann

Für das Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wollen Bund und Länder ab 2017 über einen Zeitraum von 15 Jahren bis zu eine Milliarde Euro bereitstellen. Mit mindestens 85 Prozent der Fördersumme sollen sogenannte "Tenure-Track-Professuren" eingerichtet werden. Hochschulen, die am Programm teilnehmen wollen, müssen ein Personalentwicklungskonzept nachweisen.

Geförderte Stellen reichen nicht aus

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack kritisiert die geplante Zahl an geförderten Stellen als zu niedrig: „Die bundesweit 1.000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren bis 2032 sind ein erfreuliches Signal, reichen aber bei weitem nicht. Die Aussicht auf Verbleib im Wissenschaftssystem wird sich damit leider nur für einen sehr kleinen Teil des wissenschaftlichen Nachwuchses verbessern." 

Mehr Planbarkeit und Transparenz notwendig

Zum wissenschaftlichen Nachwuchs zählen die fast 160.000 befristet Beschäftigten an den Hochschulen. Dazu kommen noch Promovierende und Habilitierende, die an keiner Hochschule beschäftigt sind. "Dass die Hochschulen zur Beantragung ein Personalentwicklungskonzept nachweisen müssen, ist gut. Für einen wirklich großen Schritt zu mehr Planbarkeit und Transparenz wissenschaftlicher Karrierewege wäre aber notwendig gewesen, damit auch Daueraufgaben zu identifizieren und entsprechende Dauerstellen einzurichten“, sagte Hannack.

Das "Tenure-Track"-Verfahren ist vor allem in den USA üblich. Nachwuchs­wissenschaft­lerinnen und -wissenschaftler erhalten zunächst eine befristete Professur. Wenn sie sich in Forschung und Lehre bewähren, erhalten sie automatisch eine Stelle auf Lebenszeit.


Nach oben

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Mit dem neu­en Qua­li­fi­zie­rungs­geld Ar­beitsplät­ze si­chern!
Mehrere Menschen vor Computern bei einer Weiterbildung
DGB/Cathy Yeulet/123rf.com
Seit dem 1. April 2024 gibt es das Qualifizierungsgeld. Bekommen können es Beschäftigte, deren Arbeitsplatz durch die Transformation wegfallen könnte. Ziel ist, ihnen mit Weiterbildungen eine zukunftssichere Beschäftigung im gleichen Unternehmen zu ermöglichen. Alle Infos dazu findest du hier.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …