Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren wird der Internationale Frauentag begangen. Am Internationalen Frauentag (teilweise auch Weltfrauentag, Frauenkampftag, Frauenwelttag oder einfach Frauentag genannt) demonstrieren Frauen weltweit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen.
Das Datum des Internationalen Frauentags 2021 ist Montag, der 8. März 2021. In Deutschland werden rund um diesen Tag bundesweit Veranstaltungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der DGB-Frauen stattfinden. Natürlich steht der diesjährige Frauentag auch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Die Krise trifft Frauen besonders hart. Darauf weisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften anlässlich des Weltfrauentags am 8.März hin. Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Vor allem Frauen arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. In der Krise sind besonders sie von Einkommenseinbußen betroffen, die sie durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit erfahren. Sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit.
Für DGB und Gewerkschaften steht fest: Jetzt gilt es zu verhindern, dass die Krise zu einem Rollback der Geschlechterrollen führt. Umso wichtiger ist es, eine starke Gewerkschaft im Rücken zu haben. Zum Weltfrauentag am 8. März 2021 wird die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack im Rahmen einer Lunchsession Rede und Antwort stehen.
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wann und wo genau erstmals die Idee für einen politischen "Frauenkampftag" entstand, ist nicht gänzlich geklärt. Klar ist aber, dass in vielen Ländern ab Ende des 19. Jahrhunderts Frauen- und Arbeiterinnenbewegungen für einen Tag plädierten, an dem sich Frauen landes-, beziehungsweise weltweit für Gleichberechtigung, höhere Löhne und bessere Artbeitsbedingungen für Frauen sowie für ein Frauenwahlrecht und gegen Diskriminierung einsetzen.
Die deutsche sozialistische Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin schlug am 27. August 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor. Einen Vorschlag für ein konkretes Datum machte sie noch nicht. Nach dieser Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz wurde im Folgejahr 1911 erstmals der "Internationale Frauentag" begangen: zunächst in vier europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie in den USA. Dieser erste offizielle Internationale Frauentag fand jedoch noch nicht wie heute am 8. März statt, sondern am 19. März 1911. Hauptforderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Millionen Frauen gingen an diesem ersten Internationalen Frauentag auf die Straße. Bereits ein Jahr später, 1912, nahmen Frauen in mehreren weiteren Ländern an den Demonstrationen zum Internationalen Frauentag teil:
Jahr | Chronik des Internationalen Frauentags - Anfangsjahre - |
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1910 | Clara Zetkin schlägt auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor |
1911 | Internationaler Frauentag am 19. März in Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz und USA |
1912 | Frauen in weiteren Ländern schließen sich an: Frankreich, Schweden, Niederlande |
1913 | Frauen in Russland schließen sich an |
Wie sich schließlich der 8. März als Datum für den Internationalen Frauentag durchsetzte - darüber gibt es verschiedene Deutungen. Ein möglicher Ursprung des 8. März: Am 8. März 1917 (nach dem julianischen Kalender in Russland der 23. Februar) begannen Streiks der Bewohnerinnen der armen Stadtviertel in Petrograd. Diese Proteste waren einer der Auslöser für die Februarrevolution in Russland. Zu Ehren dieser streikenden und proestierenden Frauen in Petrograd soll auf der "Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921" in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt worden sein.
1975 machten die Vereinten Nationen den 8. März zum "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden".
Übersicht der DGB-Frauen zur Geschichte des Internationalen Frauentags anlässlich "100 Jahre Internationaler Frauentag"
In Deutschland ist der Internationale Frauentag nur in einem einzigen Bundesland gesetzlicher Feiertag: in Berlin. Im Januar 2019 hatte das Berliner Abgeordnetenhaus einen entsprechenden Beschluss gefasst und den Weltfrauentag als gesetzlichen Feiertag in das "Gesetz über die Sonn- und Feiertage" des Landes Berlin aufgenommen.
Weltweit ist der Internationale Frauentag in insgesamt 26 Ländern gesetzlicher Feiertag:
Staaten, in denen der Internationale Frauentag gesetzlicher Feiertag ist |
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Angola |
Armenien |
Aserbaidschan |
Burkina Faso |
Eritrea |
Georgien |
Guinea-Bissau |
Kasachstan |
Kambodscha |
Kirgisistan |
Kuba |
Laos |
Madagaskar |
Moldau |
Mongolei |
Nordkorea |
Nepal |
Russland |
Sambia |
Tadschikistan |
Turkmenistan |
Uganda |
Ukraine |
Usbekistan |
Vietnam |
Weißrussland |
In Deutschland begehen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und vor allem die DGB-Frauen bundesweit jedes Jahr den Internationalen Frauentag mit vielen verschiedenen Aktionen, Veranstaltungen und Kundgebungen. Hier einige Bilder verschiedener Aktionen zum Internationalen Frauentag aus den vergangenen Jahren.
Die DGB-Frauen sowie DGB-Bezirke und DGB-Regionen veranstalten anlässlich des Weltfrauentags vielerorts "Frauenpolitische Frühstücke" - wie zum Beispiel 2019 der DGB-Bezirk NRW mit einem frauenpolitischen Frühstück zum Internationalen Frauentag 2019:
Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, zu Gast beim Frauenpolitischen Frühstück des DGB-Bezirks NRW zum Internationalen Frauentag 2019 DGB NRW/Ulrike Reinker
Frauenpolitisches Frühstück des DGB-Bezirks NRW zum Internationalen Frauentag 2019 DGB NRW/Ulrike Reinker
Frauenpolitisches Frühstück des DGB-Bezirks NRW zum Internationalen Frauentag 2019 Musikalische Unterhaltung durch "Glitter & Gold" DGB NRW/Ulrike Reinker
Zum Internationalen Frauentag finden regelmäßig bundesweit gewerkschaftliche Kundgebungen statt. Hier einige Bilder aus den vergangenen Jahren:
Kundgebung des DGB NRW zum Internationalen Frauentag 2016 - "Frauenrechte sind Menschenrechte" DGB NRW
Kundgebung des DGB NRW zum Internationalen Frauentag 2016 DGB NRW
Kundgebung des DGB NRW zum Internationalen Frauentag 2016 DGB NRW
Historisches Plakat zum Internationalen Frauentag 1914 © Gemeinfrei
Proteste der Frauen in Petrograd 1917. Die Proteste gelten als ein möglicher Ursprung des 8. März als Datum für den Internationalen Frauentag: Am 8. März 1917 (nach dem julianischen Kalender in Russland der 23. Februar) begannen Streiks der Bewohnerinnen der armen Stadtviertel in Petrograd. Diese Proteste waren einer der Auslöser für die Februarrevolution in Russland. Zu Ehren dieser streikenden und proestierenden Frauen in Petrograd soll auf der "Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921" in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt worden sein. © Gemeinfrei
Die DGB-Frauen veröffentlichen jedes Jahr einen Aufruf zum Internationalen Frauentag - verbunden mit einem Motto zum jeweiligen Jahr. Hier die Mottos der DGB-Frauen zum Internationalen Frauentag der vergangenen Jahre:
Motto der DGB-Frauen zum jeweiligen Internationalen Frauentag |
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2021 | Mehr Gewerkschaft, Mehr Gleichstellung, Mehr denn je |
2020 | Wir fairändern: #fairsorgen #fairgüten #fairteilen |
2019 | Wir für ein soziales Europa |
2018 | Wir verändern (100 Jahre Frauenwahlrecht - Wir haben viel erreicht.) |
2017 | Wir verändern |
2016 | Heute für morgen Zeichen setzen |
Marie Curie © Gemeinfrei
"Träume dir dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität."
Marie Curie, Nobelpreisträgerin/Physikerin
Astrid Lindgren © Gemeinfrei
"Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!"
Astrid Lindgren, Kinderbuchautorin/Schriftstellerin
Ella Fitzgerald © Gemeinfrei
"Gib niemals auf, für das zu kämpfen, was du tun willst. Wo Leidenschaft und Inspiration ist, kann man nicht falsch liegen."
Ella Fitzgerald, Musikerin/Sängerin
"Wir können nicht erfolgreich sein, wenn die Hälfte von uns zurückgehalten wird."
Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin und Kinderrechtsaktivistin aus Pakistan
Nancy Pelosi © Gemeinfrei
"Ich will, dass Frauen ihre Macht erkennen und wertschätzen. Sie müssen verstehen, dass nichts der Politik so gut getan hat, wie mehr weiblicher Einfluss."
Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses