CFM bietet Lohnerhöhungen – blockiert aber Gleichstellung mit Charité-Beschäftigten

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In den laufenden Tarifverhandlungen bei der Charité Facility Management GmbH (CFM) hat die Geschäftsführung am 25. und 28. April erstmals ein konkretes Angebot vorgelegt. Dieses sieht Lohnerhöhungen vor, die sich über einen Zeitraum von 3 Jahren erstrecken sollen. Eine Angleichung an die Entgelttabellen und Arbeitsbedingungen der Muttergesellschaft Charité lehnt die CFM jedoch weiterhin strikt ab.

Damit zementiert die Geschäftsführung nach Ansicht der Gewerkschaft ver.di die bestehende Zwei-Klassen-Struktur unter den Beschäftigten. Während das CFM-Personal wichtige Aufgaben im Klinikbetrieb übernimmt, sollen sie dauerhaft schlechter bezahlt und behandelt werden als ihre Kolleg*innen an der Charité. Auch bei Regelungen zu Überstunden, Schichtarbeit oder der freien Arztwahl bei betriebsärztlichen Untersuchungen verweigert die CFM eine Angleichung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD).

Die ver.di-Tarifkommission hatte einen Stufenplan vorgelegt, der eine schrittweise Anpassung der Entgelte, der Entgeltsystematik und der Mantelregelungen innerhalb von 3 Jahren vorsieht – eine Lösung, die finanzielle Belastungen auf mehrere Jahre verteilen würde. Dennoch lehnt die CFM diesen Vorschlag bisher kategorisch ab.

Ein neuer Verhandlungstermin wurde erst für den 15. Mai angesetzt. Gespräche in der Woche ab dem 5. Mai hat die CFM abgelehnt. Aus Sicht von ver.di trägt die Geschäftsführung damit die Verantwortung für eine mögliche Verlängerung des Streiks – mit entsprechenden Folgen für Patient*innen und das Klinikpersonal.

Sven Kramer, CFM-Beschäftigter und Mitglied der Tarifkommission, fordert politische Konsequenzen: “Wir sollen weiterhin die Zeche für verfehlte Krankenhausfinanzierung zahlen. Wenn der Regierende Bürgermeister nicht handelt, dann unterstützt er am Ende diese Zwei-Klassen-Belegschaft an der Charité.”

Am Mittwoch will ver.di in einer Streikversammlung mit den Beschäftigten über das weitere Vorgehen beraten.

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