Öffentlicher Dienst: ver.di stimmt Verhandlungsergebnis zu
Die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst (BTK öD) der Gewerkschaft ver.di hat am Mittwoch, 17. Mai 2023, dem Tarifergebnis für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen mit großer Mehrheit zugestimmt. Zuvor hatten sich bereits knapp 66 Prozent der ver.di-Mitglieder in Bundesverwaltungen, Behörden, kommunalen Einrichtungen und Unternehmen im Rahmen einer Mitgliederbefragung für das Verhandlungsergebnis vom 22. April 2023 ausgesprochen.
Die Beschäftigten erhalten durchschnittlich 11,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Im Einzelnen erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.
Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis zum 31. Dezember 2024.
Luftsicherheit: Tarifergebnis erzielt
Im Tarifkonflikt zwischen ver.di und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über Zeitzuschläge und Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an deutschen Verkehrsflughäfen haben die Tarifparteien eine Einigung erzielt. ver.di wird nun eine Befragung der Mitglieder aus dem betroffenen Bereich Aviation zu dem erzielten Verhandlungsergebnis durchführen. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt den Mitgliedern die Annahme des Verhandlungsergebnisses.
Mehr Informationen gibt es in der ver.di-Pressemitteilung
Tarifeinigung beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) erzielt
Die Gewerkschaft ver.di und das DRK haben sich in der zweiten Tarifverhandlungsrunde auf einen Tarifvertrag für die rund 50.000 Beschäftigten im Bereich des DRK-Reformtarifvertrages geeinigt.
Zum 1. August 2023 gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von 1200 Euro netto, die die Krankenhäuser in maximal fünf Raten bis Ende dieses Jahres auszahlen sollen. Von September 2023 bis einschließlich Mai 2024 werden zudem monatlich jeweils 200 Euro netto ausgezahlt, Teilzeitbeschäftigte erhalten die Zahlungen anteilig. Ab Juni 2024 ist eine lineare Entgelterhöhung von 200 Euro plus sechs Prozent vorgesehen. Außerdem sollen die Zulagen, unter anderem für die Praxisanleitung im Rettungsdienst, im Krankenhaus und in der Pflege sowie Pflegezulagen, um 12 Prozent steigen.
Jetzt werden die ver.di-Mitglieder bis zum 12. Juni dazu befragt. Die Tarifkommission muss bis zum 15. Juni abschließend entscheiden, ob sie der Einigung zustimmt. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 26 Monate bis zum 31. Mai 2025 betragen.
Warnstreiks bei DB AG vorerst ausgesetzt
Die Deutsche Bahn AG (DB AG) hatte am Samstag, 13. Mai 2023, erklärt, dass sie die Forderungen in der aktuellen Tarifauseinandersetzung der EVG zum Mindestlohn erfüllt. Auf Anraten des Arbeitsgerichts Frankfurt hat die Gewerkschaft deshalb den Vergleich geschlossen, den Warnstreik bei der DB AG vorerst auszusetzen. Der Tarifkonflikt ist damit keineswegs beendet. In dem Vergleich habe die EVG lediglich erklärt, nur bei der DB AG am Sonntag, Montag und Dienstag nicht zu streiken. Ab Mittwoch dem 17. Mai wären demnach wieder Warnstreiks möglich.
Die EVG drängt nun auf die schnelle Wiederaufnahme von Tarifgesprächen. Deshalb hat sie die DB AG kurzfristig für Dienstag, den 16. Mai, zu Tarifgesprächen in kleiner Runde eingeladen. Die nächste offizielle Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn findet dann am 23. und 24. Mai 2023 in Fulda statt.
Tarifabschluss in der Hutindustrie erzielt
Insgesamt erhalten die Beschäftigten der Hutindustrie in Bayern und im Allgäu 8,1 Prozent mehr Geld, mindestens aber 230 Euro mehr. Obendrauf kommt eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro netto, die in zwei Schritten ausgezahlt wird. Darauf haben sich die IG Metall Bayern und die Arbeitgeber der Hutindustrie verständigt. Zudem bringt der Tarifabschluss eine verbesserte Altersteilzeit.
Der Tarifvertrag zur Inflationsausgleichsprämie endet am 31. Dezember 2024, die Lohn- und Gehaltstarifverträge am 28. Februar 2025.
Mehr Geld für die Beschäftigten in der Bettwarenindustrie
Die IG Metall hat sich mit dem Arbeitgeberverband der deutschen Bettwarenindustrie auf ein Tarifergebnis für die gewerblich Beschäftigten in der Bettwarenbranche geeinigt. Sie erhalten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro sowie insgesamt 8,1 Prozent höhere Löhne, mindestens aber 230 Euro mehr.
Zum 1. Januar 2024 steigen die Löhne und Gehälter um 4,8 Prozent und zum 1. Juni 2024 um weitere 3,3 Prozent. Die Inflationspärmie wird ebenfalls in zwei Schritten ausgezahlt. Im Juni 2023 werden 1000 Euro ausgezahlt un d im Juni 2024 gibt es die restlichen 500 Euro.
Der Tarifvertrag zur Inflationsausgleichsprämie endet am 31. Dezember 2024, der Lohntarifvertrag am 31. Mai 2025.
Flächendeckende Streiks in der Süßwarenindustrie
Die Gewerkschaft NGG ruft zu flächendeckenden Streiks in der deutschen Süßwarenindustrie auf. Nach mehrstündigen Verhandlungen hat sich die Tarifkommission am 15. Mai einstimmig für den vorläufigen Abbruch der Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) ausgesprochen. Grund dafür ist das unzureichende Angebot der Arbeitgeber. Sie bieten eine Lohnerhöhung von 3,8 Prozent in 2023 und 2,9 Prozent in 2024. Das liegt weit hinter den Erwartungen der Beschäftigten. Die NGG fordert 500 Euro mehr pro Monat in den unteren Tarifgruppen A bis E, 400 Euro mehr pro Monat in allen anderen Tarifgruppen sowie 200 Euro mehr pro Monat für die Auszubildenden. Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags soll 12 Monate betragen
Die Gewerkschaft NGG startet jetzt die Streikvorbereitungen. Mit ersten Arbeitsniederlegungen ist ab Juni 2023 zu rechnen. Die NGG wird in Kürze deutschlandweit zu Streiks aufrufen.
Tarifabschluss in der Sand-, Kies-, Mörtel-, Transportbeton- und Natursteinindustrie Ost erzielt
Am 15. Mai 2023 haben sich die Tarifvertragsparteien der Sand-, Kies-, Mörtel-, Transportbeton- und Natursteinindustrie Ost in Zeiten auf einen Tarifvertrag geeinigt. Insgesamt steigen die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten um 6,9 Prozent. Zum 1. Juli 2023 gibt es eine Steigerung um 3,9 Prozent und zum 1. November 2023 um weitere drei Prozent. Bis zum Oktober 2023 wird die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 500 Euro ausgezahlt.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024.
Steine- und Erden-Industrie Bayern: Tarifabschluss erzielt
Für die Beschäftigten der Steine- und Erden-Industrie Bayern gibt es mehr Geld. Darauf einigten sich die IG BAU und die Arbeitgeber. Insgesamt steigen die Einkommen um 9,5 Prozent und zusätzlich gibt es 2000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Zum Juni 2023 erhalten die Kolleg*innen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie. Im Juni 2024 gibt es die restlichen 500 Euro. Von Juli 2023 bis Mai 2024 steigen die Einkommen um 5,9 Prozent und zum Juli 2024 um weitere 3,6 Prozent.
Die Ausbildungsvergütungen steigen ebenfalls in zwei Schritten um insgesamt 9,5 Prozent. Für die Auszubildenden beträgt die Inflationsausgleichsprämie 1000 Euro.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.