Bundesweiter Warnstreik bei der Deutschen Bahn am 21. April
Die EVG hat ihre Mitglieder heute zu Warnstreiks aufgerufen. Die Streiks laufen seit 3.00 Uhr heute Morgen und dauern noch bis 11.00 Uhr an. Aktuell beteiligen sich 50 Unternehmen am Warnstreik. 21.000 Kolleg*innen sind derzeit bundesweit im Ausstand. An über 1073 Standorten werden Aktionen durchgeführt und im Laufe des Tages sind rund 25 Kundgebungen geplant.
Grund für die Warnstreiks sind die weiterhin stockenden Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der Deutschen Bahn. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 25. April statt.
Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Geld, alternativ 12 Prozent, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Aus Sicht der Gewerkschaft ignoriert die Bahn bisher die Forderungen der Beschäftigten und möchte einen Tarifabschluss auf Basis des Schlichterspruchs im öffentlichen Dienst erzielen. Das lehnt die EVG ab.
„Wir verhandeln für die Kolleginnen von Bus und Bahn. Insofern erwarten wir, dass von der Deutschen Bahn nicht Empfehlungen an andere Gewerkschaften abgeschrieben werden, sondern konkret auf unsere Forderungen eingegangen wird. Das muss Grundlage unserer Verhandlungen am nächsten Dienstag sein“, machte der EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch fest deutlich.
In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei der Transdev-Gruppe gibt es auch weiterhin keine Einigung. Deshalb hat auch dort die EVG ihre Mitglieder zu Streiks am heutigen Freitag aufgerufen.
Zur Meldung der Warnstreiks bei der Deutschen Bahn
Zur Meldung zum Warnstreik bei Transdev
Mineralbrunnen- und Erfrischungsgetränkeindustrie: Tarifabschluss erzielt
In der Nacht vom 18. auf den 19. April 2023 hat die Gewerkschaft NGG einen Tarifabschluss für die rund 3500 Beschäftigten der Mineralbrunnen- und Erfrischungsgetränkeindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland erzielt. Ab dem 1. Mai steigen die Entgelte um 250 Euro. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 7,7 Prozent für die Facharbeiter*innen und bis zu 10,2 Prozent für die unteren Entgeltgruppen. Die Ausbildungsvergütungen steigen um 200 Euro in allen Ausbildungsjahren.
Ab dem 1. April 2024 steigen die Entgelte um weitere 150 Euro in allen Entgeltgruppen und die Ausbildungsvergütungen um weitere 100 Euro. Zusätzlich gibt es im Mai 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro netto. Teilzeitkräfte erhalten diese anteilig, Azubis erhalten 50 Prozent. Im Mai 2024 gibt es weitere 750 Euro netto als Inflationsausgleichsprämie (Teilzeit anteilig, Azubis 50 Prozent). Der Tarifvertrag kann frühestens zum 28. Februar 2025 gekündigt werden.
ver.di ruft Luftsicherheitsfachkräfte zum Streik auf
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn sowie Stuttgart tätig sind, zu Warnstreiks aufgerufen. An den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn wurde die Arbeit bereits am Donnerstag, dem 20. April 2023, niedergelegt. Der Streik endet in der Nacht von Freitag auf Samstag. Heute wurden die Streiks auf den Flughafen in Stuttgart ausgeweitet. Auch dort haben die Beschäftigten heute ihre Arbeit niedergelegt. Es ist daher mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen.
ver.di steht seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen. Wiederholte Gespräche und Verhandlungsrunden haben bisher aber noch zu keinem Durchbruch geführt. Für die nächsten Verhandlungen am 27. und 28. April fordert ver.di die Arbeitgeber auf, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Tarifrunde öffentlicher Dienst von Bund und Kommunen: Schlichtungskommission gibt Empfehlung ab
Am 14. April wurden die Beratungen der Schlichtungskommission für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beendet. Dieser beinhaltet einen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro. Beginnend mit einer Sonderzahlung im Juni 2023 in Höhe von 1240 Euro sowie weiteren monatlichen Sonderzahlungen in Höhe von 220 Euro.
Die Tabellenentgelte sollen ab dem 1. März 2024 zunächst um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent erhöht werden. Soweit dabei keine Erhöhung um 340 Euro erreicht wird, wird der betreffende Erhöhungsbetrag auf 340 Euro gesetzt.
Studierende, Auszubildende sowie Praktikantinnen und Praktikanten sollen im Juni 2023 ein Inflationsausgleichsgeld von 620 Euro und ab Juli 2023 bis Februar 2024 monatlich 110 Euro erhalten. Die Ausbildungsvergütungen werden für sie ab März 2024 um 150 Euro angehoben.
Für Beschäftigte, die unter den TV-N (Nahverkehr) der kommunalen Arbeitgeberverbände in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fallen, sollen sich die Tabellenentgelte um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent erhöhen. Die Erhöhung beträgt in jedem Fall 340 Euro.
Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 24 Monate betragen.
Auf Basis dieser Empfehlung werden die Tarifparteien am 22. April 2023 die Tarifverhandlungen in Potsdam wieder aufnehmen. Zuvor wurde das Schlichtungsverfahren aufgrund der gescheiterten Tarifverhandlungen am 30. März 2023 aufgenommen.
Tarifrunde Textile Dienste 2023: IG Metall fordert acht Prozent mehr Geld
Die IG Metall hat die Forderungen für die am 8. Mai startende Tarifrunde für die rund 23.000 Beschäftigten in den Textilen Diensten beschlossen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütung um acht Prozent, mindestens aber 300 Euro, für eine Laufzeit von 12 Monaten. Zusätzlich sollen die ostdeutschen Einkommen ans Westniveau angeglichen werden.
Die Tarifverträge laufen am 31 Mai aus. Dann endet auch die Friedenspflicht.
Kfz-Tarifrunde 2023: Weiterhin kein angemessenes Arbeitgeberangebot
Trotz bundesweiter Warnstreiks und der Mobilisierung von rund 18.000 Beschäftigten haben die Arbeitgeber zum Start der zweiten Runde der Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk in Niedersachsen ihr altes Angebot von der ersten Verhandlungsrunde vorgelegt: zweimal drei Prozent mehr Geld, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 8,5 Prozent über eine Laufzeit von 12 Monaten – sowie eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen für Auszubildende.
Die nächste Verhandlung findet am Freitag, 21. April 2023, in Baden-Württemberg statt. Die IG Metall macht weiter Druck mit Warnstreiks.