Tarifverhandlungen Bauhauptgewerbe: IG BAU fordert 500 Euro mehr Geld
Für die anstehende Tarifrunde für die rund 930.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe fordert die IG BAU 500 Euro mehr Geld pro Monat. Es ist wichtig, dass vor allem die unteren Lohngruppen deutlich mehr bekommen. Deshalb fordert die Gewerkschaft bewusst einen Festbetrag. Für die unteren Lohngruppen entspräche das einer Steigerung um 21 Prozent.
Der derzeitige Tarifvertrag läuft am 31. März 2024 aus. Der 1. Verhandlungstermin mit den Arbeitgebern findet am 22. Februar 2024 statt.
Schrott- und Recyclingfirma SRW: Beschäftigte seit 73 Tagen im Streit
Bereits seit über 73 Tagen streiken die Beschäftigten der Schrott- und Recyclingfirma SRW Metalfloat in Espenhain. Sie wollen endlich einen Tarifvertrag sowie 8 Prozent mehr Geld, jeweils 1.500 Euro Urlaubs- und Weihnachtsgeld und eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 38 Stunden. Bisher verdienen die Arbeiter*innen nur etwas mehr als den Mindestlohn – für ihre harte Arbeit in Blechcontainern, in denen sie den Metallschrott sortieren.
Doch seit Monaten weigert sich der Arbeitgeber hartnäckig, über eine erstmalige Tarifbindung zu verhandeln. Die SRW Metalfloat ist eine 100-prozentige Tochter der Scholz Recycling GmbH, die wiederum zum zum chinesischen Chiho-Konzern gehört. Das erschwert Verhandlungen extrem.
Die IG Metall fordert deshalb jetzt den Konzern-Boss dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
1. Tarifrunde bei Lufthansa endete ergebnislos
Am 18. Januar 2024 sind die Tarifverhandlungen für die für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten des Lufthansa Konzerns und der Gewerkschaft ver.di gestartet. Ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat. Darüber hinaus soll neben anderen Themen die Schichtarbeit aufgewertet werden und eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 3.000 Euro vereinbart werden. Ihre Forderungen hatte ver.di bereits Anfang Dezember präsentiert und dem Lufthansa-Konzern übermittelt.
Die 1.Verhandlungsrunde endete ohne ein Angebot seitens der Lufthansa. Die Tarifverhandlungen werden am 23. Januar in Frankfurt am Main fortgesetzt. Bis dahin sind Streiks möglich. Die Friedenspflicht ist bereits am 31. Dezember 2023 abgelaufen.
Tarifabschluss bei Jacobs-Kaffee Berlin erzielt
Nach 3 Streiks hat die NGG einen Tarifvertrag für die Beschäftigten des Werks von "Jacobs Douwe Egberts" in Berlin abgeschlossen. Der Monatslohn erhöht sich in 3 Stufen um insgesamt 430 Euro. Im Februar werden 1.000 Euro Inflationsprämie gezahlt und im Dezember 2024 weitere 500 Euro. Die Azubivergütungen steigen um 150€. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2025.
Berliner KS Fleisch- und Wurstwaren: 10,8 Prozent mehr Geld
Die NGG hat einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der Berliner KS Wurst- und Fleischwaren in Berlin-Spandau erzielt. Rückwirkend zum 1. Januar 2024 steigen die Einkommen um 6 Prozent. Zusätzlich bekommen die Arbeitnehmer*innen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 600 Euro. Zum 1. September 2024 gibt es nochmals 4,5 Prozent mehr Geld.
Insgesamt steigen somit die Entgelte um 10,8 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.06.2025. Höhere Ausbildungsvergütungen werden gesondert vereinbart.
Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024: Warnstreiks ausgeweitet
Die IG Metall hat ihre am 12. Januar 2024 in Rheinland-Pfalz gestarteten Warnstreiks in der laufenden Tarifrunde in der Holz und Kunststoffindustrie ausgeweitet. Mit dem Auslaufen der Friedenspflicht sind am 13. Januar um 0 Uhr die Beschäftigten in Bayern bei Heyco in Tittling in die Warnstreiks eingetreten. Am Montag legten dann die Beschäftigten in zahlreichen Betrieben bundesweit die Arbeit nieder.
Auch am Dienstag gingen die Warnstreiks weiter. In Bayern legten beim Autozulieferer Novem Car Interior Design im oberpfälzischen Vorbach rund 400 Beschäftigte der Früh- und Spätschicht die Arbeit nieder. Weitere Warnstreiks gab es bei Jeld-Wen in Oettingen und bei Steelcase in Rosenheim.
In Baden-Württemberg traten die Beschäftigten von RUF-Betten in Gaggenau in den Warnstreik, sowie beim Caravanhersteller Eura Mobil in Rheinland-Pfalz. Im Tarifgebiet Westfalen-Lippe (NRW) beteiligten sich die Beschäftigten beim Möbelhersteller COR und bei Sauerländer Spanplatten. Bislang haben sich über 3.200 Beschäftigte an den Aktionen und Warnstreiks der IG Metall in der Holz- und Kunststoffindustrie beteiligt.
Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten lediglich 3,3 Prozent bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Viel zu wenig aus Sicht der Gewerkschaft und Beschäftigten. Die Warnstreiks gehen bis zum Start der 3. Runde der Tarifverhandlungen am 22. Januar weiter.