DGB-Tarifmeldungen vom 23. bis zum 29. April 2024

Datum

Tarifrunde Deutsche Telekom: ver.di ruft zu Warnstreiks auf

Heute startet die 3. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Deutschen Telekom. Um ihren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen, ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten heute zu bundesweiten vollschichtigen Warnstreiks auf.

Erstmals sind in dieser Tarifrunde auch Beschäftigte der Deutschen Telekom Privatkunden-Vertrieb GmbH, der Deutschen Telekom Services Europe SE und der T-Systems International GmbH zur Unterstützung der Warnstreikmaßnahmen zu Solidaritätsstreiks aufgerufen. Außerdem fanden heute regionale Kundgebungen und Aktionen an 8 Orten statt. Am letzten Streiktag am 23. April hatten sich bundesweit mehr als 12.500 Beschäftigte an den vollschichtigen Warnstreiks beteiligt.

Ver.di fordert in der diesjährigen Tarifrunde für die bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigten eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr pro Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.

Zur ver.di Pressemitteilung

Tarifrunde Handel: Ver.di fordert Rückkehr an den Verhandlungstisch

In der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel im Rahmen der ver.di-Aktionswoche erneut zu einem bundesweiten Streiktag aufgerufen. Dieses Mal wurden insbesondere die Unternehmen IKEA und Metro AG in den Fokus genommen.

Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern im Handel sind seit Ende 2023 blockiert. Die Arbeitgeber hatten Angebote vorgelegt, mit denen die Beschäftigten effektiv weniger Geld verdienen würden als noch vor 2 Jahren.

Ver.di fordert für den Groß- und Außenhandel 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro, und für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde; jeweils für eine Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber bieten aktuell für den Groß- und Außenhandel 8 Prozent verteilt auf 24 Monate und eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro pro Tarifjahr. Im Einzelhandel bieten die Arbeitgeber 6 Prozent für das Jahr 2023 und 4 Prozent im Jahr 2024 sowie insgesamt 750 Euro Inflationsausgleichsprämie verteilt auf 2 Jahre.

Zur ver.di Pressemeldung

Gastgewerbe Schleswig-Holstein: 20,6 Prozent mehr Geld

Die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten im Gastgewerbe in Schleswig-Holstein steigen zum 1. Juni 2024 um 250 Euro brutto und zum 1. Mai 2025 um weitere 200 Euro brutto. Das entspricht in der untersten Lohngruppe einer Steigerung von insgesamt 20,6 Prozent. Außerdem wollen die Tarifparteien erneut die Allgemeinverbindlichkeit des Lohn- und Gehaltstarifvertrages beantragen. Damit würden die tariflichen Regelungen für alle rund 80.000 Beschäftigten verbindlich gelten.

Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. Juni 2024 von derzeit 830 auf 980 Euro im 1. Ausbildungsjahr, im 2. von 930 auf 1.080 Euro und im 3. Ausbildungsjahr von 1.130 auf 1.280 Euro. Zum 1. Mai 2025 gibt es außerdem 100 Euro mehr für alle Ausbildungsjahre.

Zur Meldung der NGG

Tarifrunde Gebäudereinigung: Forderungen aufgestellt

Die IG BAU hat ihre Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen in der Gebäudereinigung beschlossen. Alle Lohngruppen sollen 3 Euro pro Stunde mehr bekommen. Für die unterste Lohngruppe entspricht das dann einem Stundenlohn von 16,50 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen im 1. Lehrjahr um 150 Euro, im 2. um 200 Euro und im 3. um 300 Euro pro Monat steigen. Außerdem sollen alle Gewerkschaftsmitglieder ein 13. Monatseinkommen erhalten. Der neue Tarifvertrag, der Anfang 2025 in Kraft treten wird, soll eine Laufzeit von einem Jahr haben.

Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit knapp 23 Milliarden Euro Jahresumsatz ein großer Wirtschaftszweig und mit rund 700.000 Arbeitnehmer*innen das größte Handwerk in Deutschland. Etwa 500.000 Beschäftigte, davon ein Großteil Frauen, bekommen lediglich den Branchenmindestlohn. Er beträgt derzeit 13,50 Euro, für Glas- und Fassadenreiniger*innen 16,70 Euro. In den Betrieben des Bundesinnungsverbandes sind rund 80 Prozent aller Beschäftigten angestellt.

Der erste Verhandlungstermin ist der 18. Juni 2024.

Zur Pressemeldung der IG BAU

Zement- und Dämmstoffindustrie Nordwestdeutschland: Tarifabschluss erzielt

Die IG BAU und die Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Zement- und Dämmstoffindustrie geeinigt.

Für die Monate März und April 2024 erhalten die Arbeiter*innen rückwirkend 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie. Auszubildende bekommen 750 Euro. Sie wird mit der Mai-Abrechnung ausgezahlt.

Ab dem 1. Mai 2024 steigen die Einkommen um 250 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von 6,6 Prozent im Westen und 7,1 Prozent im Norden auf das Eckentgelt. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich um jeweils 90 Euro, das entspricht einer durchschnittlich prozentualen Erhöhung von 8,1 Prozent.

Der Tarifvertrag hat eine Gesamtlaufzeit von 15 Monaten bis 31. Mai 2025.

Zur Meldung der IG BAU

Tarifverhandlung in der Milchindustrie Baden-Württemberg vertagt

Die 1. Verhandlungsrunde für höhere Löhne und Gehälter für die Beschäftigten der Milchindustrie in Baden-Württemberg blieb ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber haben für die rund 1.500 Beschäftigten eine Einkommenssteigerung von 3,4 Prozent für 2024 und weitere 2,4 Prozent für 2025 angeboten. Das ist der Gewerkschaft NGG zu wenig. Sie fordert 9 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen.

Die nächste Verhandlung findet am 27. Mai 2024 statt.

Zur Meldung der NGG Südwest

zurück

Unser Tarifticker zum Nachlesen oder im Abo per Mail

Aktuelle Tarifverhandlungen der DGB-Mitgliedsgewerkschaften

Mit der Anmeldung wird dem Erhalt des ausgewählten Newsletters zugestimmt. Diese Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Nähere Informationen zur Datenverarbeitung können in unserer Datenschutzerklärung nachgelesen werden.