Bauhauptgewerbe: Tarifvorschlag erfolgreich erkämpft
Die Streikmaßnahmen der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe zeigen Wirkung. Am 28. Mai hat die kleine Schlichtungskommission der IG BAU mit den Arbeitgebern ein Sondierungsgespräch geführt. Dabei ging es um die Fortführung der Tarifverhandlungen und unter welchen Bedingungen sie weitergeführt werden können. Die IG BAU forderte ein Angebot oberhalb des Ende April gefällten Schlichterspruchs. Das haben die Arbeitgeber in den Gesprächen auch vorgelegt.
Die Tarifparteien haben sich daraufhin auf folgendes Verhandlungsergebnis geeinigt:
Die Löhne und Gehälter steigen rückwirkend zum 1. Mai 2024 monatlich um 260 und 380 Euro. Zum 1. April 2025 gibt es weitere 4,2 Prozent (West) und 5 Prozent (Ost) mehr. Zum 1. April 2026 sollen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen bundesweit vereinheitlicht werden und bundeseinheitlich um 3,9 Prozent erhöht werden.
Die zuständigen Beratungsgremien haben bis zum 14. Juni 2024 Zeit, diesem Vorschlag zuzustimmen. Bis dahin werden die Arbeitskampfmaßnahmen ausgesetzt.
Chemie-Tarifrunde: Keine Einigung in 2. Verhandlungsrunde
Auch in der 2. Runde der Chemie-Tarifverhandlungen konnten sich IGBCE und BAVC nicht auf ein Ergebnis einigen. Nun geht es Ende Juni in die 3. Runde. Um den Druck auf die Arbeitgeberseite hochzuhalten, sind am 18. und 19. Juni bundesweite Aktionstage in der Chemieindustrie geplant.
Die Verhandlungen für die 585.000 Beschäftigten werden am 26. und 27. Juni fortgeführt.
Die IGBCE fordert eine Einkommenserhöhung von 7 Prozent, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Tarifrunde Deutsche Telekom: ver.di-Tarifkommission stimmt Verhandlungsergebnis zu
In der Tarifrunde Deutsche Telekom hat die ver.di-Tarifkommission dem zwischen ver.di und den Arbeitgebern am 17. Mai 2024 erzielten Verhandlungsergebnis zugestimmt. Damit tritt der Tarifvertrag in Kraft. Zuvor hatten sich in einer Mitgliederbefragung über 70 Prozent der ver.di-Mitglieder für eine Annahme des Verhandlungsergebnisses entschieden.
Die Tarifbeschäftigten erhalten im Juli 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.550 Euro (Teilzeitkräfte anteilig). Zum 1. Oktober 2024 werden ihre Entgelte um 6 Prozent erhöht, und zum 1. August 2025 erhalten sie ein weiteres Lohnplus von 190 Euro monatlich als zusätzliches Monatsentgelt (Teilzeitkräfte anteilig).
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. März 2026.
Tarifverhandlungen private Banken: 1. Runde endet ergebnislos
Die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten bei den privaten Banken endete ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite hat kein konkretes Angebot unterbreitet, die Forderungen der Gewerkschaft ver.di aber als zu hoch zurückgewiesen.
Ver.di fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro. Daneben setzt sich ver.di für einen Einstieg in Verhandlungen über eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen ein.
Die 2. Verhandlungsrunde findet am 17. Juni 2024 statt. Bis dahin wird die Gewerkschaft noch zu Aktionen und Warnstreiks aufrufen.
Ostdeutsche Gipsindustrie: Tarifabschluss erzielt
In der 4. Verhandlungsrunde hat die IGBCE mit der Arbeitgeberseite ein Tarifergebnis für die 500 Beschäftigten in der ostdeutschen Gipsindustrie erzielt. Ab dem 1. Juni 2024 steigen die Löhne und Gehälter um 5,3 Prozent. Zusätzlich gibt es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.200 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai 2025.
Neuer Manteltarifvertrag in der Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt
Die Gewerkschaft NGG hat sich mit der Arbeitgeberseite nach mehrmonatigen Verhandlungen und zahlreichen Streiks auf einen Manteltarifvertrag geeinigt.
Die Wochenarbeitszeit der Arbeitnehmer*innen verringert sich von 40 auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Zugleich gibt es für alle Beschäftigten einen Tag mehr Urlaub (jetzt 30) und regelmäßige Schichtfreizeiten je 15 geleisteten Nachtschichten. Parallel werden die Zuschläge für Nacht, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie Mehrarbeit erhöht, die Jahressonderzahlung wird auf 100 Prozent angepasst und das Urlaubsgeld auf 410 Euro verdoppelt.
Tarifrunde Seehäfen: ver.di ruft zu Streik im Hamburger Hafen auf
Auch die 2. Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) für die Beschäftigten in deutschen Seehäfen hat am 6. Juni 2024 zu keinem Ergebnis geführt. Die Gewerkschaft hat das Angebot der Arbeitgeberseite als unzureichend zurückgewiesen. Um den Druck in den Verhandlungen zu erhöhen, hatte ver.di für den 7. Juni die Beschäftigten zu Streiks aufgerufen.
Ver.di fordert eine Erhöhung der Stundenlöhne um 3 Euro zum 1. Juni 2024 sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge, inklusive einer Nachholung der ausgebliebenen Erhöhung der Schichtzulagen im Tarifabschluss 2022, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Zur ver.di-Pressemitteilung
SGS Analytics Germany: Ergebnis steht
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat die IGBCE-Tarifkommission bei den Verhandlungen mit dem Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen SGS Analytics für die mehr als 700 Beschäftigten einige Verbesserungen im Manteltarifvertrag gesichert sowie Netto-Einmalzahlungen durchgesetzt. Für die Monate Juli, Oktober und Dezember erhalten die Beschäftigten eine Nettozahlung in Höhe von jeweils 300 Euro. Das zusätzliche Urlaubsgeld steigt auf 17 Euro pro Tag, IGBCE-Mitglieder bekommen weitere 10 Euro pro Tag in 2024 und 2025. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 6 Monaten.
Tarifverhandlungen in der Druckindustrie weiterhin ohne Ergebnis
Auch die 5. Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Druckindustrie führte am 3. Juni zu keinem Ergebnis. Die Arbeitergeberseite hat bisher kein Angebot unterbreitet. Trotz konstruktiver Gespräche liegen die Vorstellungen von einer deutlichen und dauerhaft wirksamen Lohnerhöhung noch immer weit auseinander.
Die 6. Verhandlungsrunde findet voraussichtlich am 20. Juni 2024 statt.
Tarifrunde Metallbau und Feinwerktechnik 2024: Mehr Geld für Metallbauer und Feinwerker im Südwesten
Die rund 30.000 Beschäftigten in der Metallbau und Feinwerktechnik-Branche in Baden-Württemberg bekommen mehr Geld. Ab 1. Januar 2025 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 3,2 Prozent und ab 1. Juli 2025 um weitere 3,3 Prozent.
Zusätzlich erhalten die Beschäftigen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.200 Euro. Beschäftigte in Teilzeit bekommen die volle Inflationsausgleichsprämie. Auszubildende und dual Studierende erhalten eine IAP in Höhe von 600 Euro.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und gilt bis Ende April 2026.