DGB-Tarifmeldungen vom 30. April bis 6. Mai 2024

Datum

Tarifrunde Bauhauptgewerbe: Arbeitgeber lehnen Schlichterspruch ab – jetzt wird gestreikt

Am 3. Mai hat die Tarifgemeinschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes den Schlichterspruch in den Tarifverhandlungen fürs Bauhauptgewerbe abgelehnt. Der Bundesvorsitzende der IG BAU Robert Feiger kündigt nun massive Streiks an. Bestreikt werden die Bauindustrie wie auch das Baugewerbe; große Unternehmen genauso wie kleine Handwerksbetriebe.

Die IG BAU hatte dem Vorschlag des Schlichters Prof. Dr. Rainer Schlegel schon vor 2 Wochen zugestimmt. Die Baubeschäftigten sollten so 250 Euro mehr pro Monat bekommen. Nach 11 Monaten sollten noch einmal 4,15 Prozent im Westen und knapp 5 Prozent im Osten hinzukommen.

Jetzt wird nicht mehr für den Schlichtervorschlag gestreikt, sondern für die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat für alle Lohngruppen. Wann die ersten Streiks starten, ist noch unklar. Im Bauhauptgewerbe arbeiten rund 930.000 Frauen und Männer.

Zur Pressemitteilung der IG BAU

Tarifrunde Deutsche Telekom: Bundesweite Warnstreiks am Montag und Dienstag

Nachdem die Arbeitgeber in der 3. Tarifverhandlungsrunde für die Deutsche Telekom zu Beginn der letzten Woche kein ausreichendes Angebot vorgelegt hatten, weitet ver.di die Warnstreikaktivitäten aus. Erstmals werden in dieser Woche (6./7. Mai 2024) an 2 aufeinanderfolgenden Tagen vollschichtige bundesweite Warnstreiks stattfinden.

Zuletzt hatten sich am 29. April 2024 bundesweit rund 12.000 Beschäftigte an vollschichtigen Warnstreiks beteiligt. Außerdem haben Kundgebungen und Aktionen an verschiedenen Orten stattgefunden: in Hamburg, Dortmund, Mainz, Stuttgart, München, Nürnberg, Dresden, Chemnitz und Berlin sowie auf dem Brocken im Harz.

Die Gewerkschaft fordert in der diesjährigen Tarifrunde für bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigte 12 Prozent mehr Geld, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.

Die Tarifverhandlungen sollen am 13./14. Mai 2024 fortgesetzt werden.

Zur ver.di Pressemitteilung

Tarifrunde Postbank: Einigung erzielt

Nach 21-stündigen Verhandlungen haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Deutsche Bank AG am 1. Mai 2024 auf ein umfassendes Verhandlungspaket für die zum Konzern gehörenden 12.000 Tarifbeschäftigten der Postbank geeinigt. Es war bereits die fünfte Verhandlungsrunde.

Die Gehälter steigen zum 1. Juni 2024 um 7 Prozent, mindestens jedoch um 270 Euro, und zum 1. Juli 2025 um weitere 4,5 Prozent. „Durch den Mindestbetrag als soziale Komponente steigen die Gehälter für viele Beschäftigte mit unteren und mittleren Einkommen deutlich über 13 Prozent. Das war uns besonders wichtig“, kommentierte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck das Ergebnis.

Des Weiteren einigte sich die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern auf einen langfristigen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2027.

Die ver.di-Mitglieder haben nun bis zum 17. Mai 2024 Zeit, dem Ergebnis zuzustimmen. Die zuständigen Tarifkommissionen haben ihren Mitgliedern das Ergebnis zur Annahme empfohlen. Stimmen die Mitglieder zu, wäre ein Erzwingungsstreik, zu dem ver.di nach den stockenden 4 Verhandlungsrunden zuvor eine Urabstimmung eingeleitet hatte, abgewendet.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Chemie-Tarifrunde: Verhandlungen gehen auf Bundesebene weiter

Nachdem die regionalen Tarifverhandlungen zwischen der IGBCE und den Arbeitgebern allesamt ergebnislos beendet wurden, werden die Gespräche jetzt auf Bundesebene fortgeführt. IGBCE-Tarifvorstand und Verhandlungsführer Oliver Heinrich reagierte mit Unverständnis: "Diese Blockadehaltung ist Gift für die Attraktivität der Chemiebranche und stellt das bisher erfolgreiche sozialpartnerschaftliche Modell in Frage. Die Arbeitgeber müssen sich in allen 3 Forderungspunkten deutlich bewegen und ein verhandelbares Angebot auf den Tisch legen.“

Die IGBCE fordert unter anderem eine Erhöhung der Einkommen und die Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrages, um attraktive Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Mitglieder zu schaffen.

Die Verhandlungen gehen am 14. und 15. Mai auf Bundesebene weiter.

Zur Meldung der IG BCE

Tarifabschluss Hotel- und Gastgewerbe Thüringen: 18 Prozent mehr Lohn

Bereits in der 1. Verhandlung haben sich NGG und DEHOGA auf einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe in Thüringen geeinigt. Insgesamt steigen die Löhne und Gehälter um 18 Prozent in 3 Jahren.

Zum 1. Mai 2024 steigen die Entgelte um 5 Prozent, zum 1. Juni 2025 um weitere 6 Prozent und zum 1. Juli 2026 nochmals um 6 Prozent. Damit steigt der Facharbeiterlohn (TG5) um 436,00 € auf 2.860,00 €. Die Ausbildungsvergütungen steigen in der Laufzeit um 105 € auf 1.055 € im 1., im 2. auf 1.155 € und 1.255€ im 3. Ausbildungsjahr.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2027.

Zur Meldung der NGG Ost

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