Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft NGG und der Edeka-Tochter Bäckerbub ist am 22. April in Stuttgart ergebnislos geblieben – und das mit deutlichen Spannungen. Die NGG fordert 6,5 Prozent mehr Lohn bei 12 Monaten Laufzeit sowie monatlich 100 Euro mehr für Auszubildende. Das Gegenangebot der Arbeitgeber: gerade einmal 1 Prozent ab Juni 2025, weitere 1 Prozent ab April 2026 – bei doppelter Laufzeit und der Forderung, bereits erreichte Höhergruppierungen wieder rückgängig zu machen.
Für die NGG ist das ein Affront: “Das ist eine offene Kampfansage an die Belegschaft”, so Verhandlungsführer Alexander Münchow. Besonders empörend sei der Versuch, hart erkämpfte Entgeltgruppen zurückzudrehen. “Das ist keine Tarifpolitik, das ist Rückschritt mit Ansage.”
Trotz Rekordumsätzen bei Edeka wolle man offenbar bei den Beschäftigten sparen, kritisiert die Gewerkschaft. Die Produktionsstandorte seien hoch ausgelastet, die Arbeit körperlich fordernd – echte Wertschätzung bleibe jedoch aus.
Die NGG kündigt an, weitere Schritte mit der Belegschaft abzustimmen. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 12. Mai 2025 in Offenburg angesetzt. Bei Bäckerbub arbeiten aktuell 511 Beschäftigte an drei Standorten in Reutlingen, Neuenburg und Mannheim.