Die 2. Bundestarifverhandlung für die rund 70.000 Beschäftigten in der Kautschukindustrie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Zwar näherten sich IGBCE und Arbeitgeber in einigen Punkten an, eine Einigung konnte jedoch nicht erzielt werden. Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber lehnte die IGBCE-Tarifkommission als unzureichend ab.
IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler erklärte im Anschluss: “Wir sind auf einem guten Weg, aber für ein Ergebnis hat es heute noch nicht gereicht.” Ein Bonus für Gewerkschaftsmitglieder sei jedoch bereits sicher. Gleichzeitig machte sie deutlich: “Einige Knackpunkte gibt es noch. Die Arbeitgeberseite muss in der nächsten Verhandlung noch drauflegen.”
Die IGBCE fordert in dieser Tarifrunde eine Entgelterhöhung von 6,7 Prozent, eine spürbare Verbesserung der Ausbildungsvergütungen sowie zusätzliche Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Auch die Attraktivität der Schichtarbeit soll verbessert werden. Die angestrebte Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 12 Monate.
In der vergangenen Woche hatten bereits rund 3.000 Beschäftigte mit Aktionen in Betrieben, bei Kundgebungen und Demonstrationen bundesweit ihre Unterstützung für die Forderungen der IGBCE deutlich gemacht. “Das hat uns Rückenwind gegeben, aber es reicht noch nicht. Wir werden vor der 3. Verhandlungsrunde in den Betrieben noch einmal laut werden müssen”, so Stihler weiter.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. Juni 2025 angesetzt.
Die Kautschukindustrie ist eng mit der Automobilbranche verbunden – etwa die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in der Auto- oder Zulieferindustrie. Weitere Unternehmen fertigen unter anderem Fensterdichtungen, Förderbänder oder technische Gummiprodukte. Wichtige Standorte der Branche sind unter anderem Hanau, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Unternehmen sind unter anderem Pirelli, Goodyear und ContiTech.