Kfz-Handwerk: Tarifabschluss in Niedersachsen und Hamburg bringt mehr Geld und zusätzliche freie Tage

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Die IG Metall hat in den Tarifrunden für das Kfz-Handwerk sowohl in Niedersachsen als auch in Hamburg starke Ergebnisse erzielt. Ab Juli 2025 steigen die Entgelte um 2,3 Prozent, für Auszubildende gibt es monatlich 80 Euro mehr. Ab August 2026 folgen weitere 3,3 Prozent – ein gemeinsames Ergebnis beider Tarifgebiete.

Ein zentrales Element der Einigung: Ab 2026 können Beschäftigte bis zu fünf zusätzliche freie Tage pro Jahr nehmen, indem sie Teile ihres Entgelts in Freizeit umwandeln. Diese sogenannte “WorkFlex+”-Regelung soll zur besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben beitragen – ein deutliches Signal angesichts der hohen Belastungen in Werkstätten und Autohäusern.

In Niedersachsen wurde die neue Wahloption erstmals eingeführt, in Hamburg sogar erweitert: Dort bestand bereits die Möglichkeit auf vier freie Tage, nun sind es bis zu fünf. Gleichzeitig bleibt auch die Option bestehen, mit Zustimmung des Betriebsrats auf eine 40-Stunden-Woche zu wechseln. Die Vereinbarung gilt als Reaktion auf den wachsenden Fachkräftemangel und die hohen Anforderungen durch die Transformation in der Kfz-Branche.

Rund 25.000 Beschäftigte hatten sich bundesweit mit Warnstreiks und Aktionen für bessere Arbeitsbedingungen starkgemacht. “Dieser Abschluss ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung für die hohe Belastung der Beschäftigten. Gute Arbeit verdient gute Bedingungen – das haben wir durchgesetzt”, so Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen.

Auch die Alterung des Fahrzeugbestands, der Boom auf dem Gebrauchtwagenmarkt und die Digitalisierung stellen die Beschäftigten zunehmend vor Herausforderungen. Der Tarifabschluss soll die Branche zukunftsfest machen – durch faire Löhne, planbare Freizeit und attraktive Arbeitsbedingungen.

In anderen Tarifregionen wird in den kommenden Tagen weiterverhandelt. Ziel ist es, die Ergebnisse bundesweit zu übertragen.

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