Nach jahrzehntelangem Kampf ist es nun auch bei MTU Ludwigsfelde soweit: Seit dem 1. Juli gilt für die rund 1.000 Beschäftigten in Brandenburg die 35-Stunden-Woche – genau wie bei den Kolleginnen und Kollegen im Westen. Damit wird 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ein wichtiger Schritt zur Angleichung der Arbeitsbedingungen vollzogen.
“Ab jetzt wird die Angleichung bei MTU gelebt”, sagt Tobias Kunzmann von der IG Metall Ludwigsfelde. Besonders: Die Arbeitszeitreduzierung erfolgte in einem einzigen Schritt. Möglich wurde das durch den Tarifvertrag von 2021, der es erlaubt, in Betrieben die 35-Stunden-Woche zu vereinbaren.
Branchenweit gilt die Einführung als Erfolg der IG Metall: Inzwischen profitieren rund 85 Prozent der IG Metall-Mitglieder in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie von der 35-Stunden-Woche.
Neben der Gerechtigkeit zwischen Ost und West geht es auch um Wettbewerbsfähigkeit: “Die 35-Stunden-Woche macht die Betriebe attraktiver für Fachkräfte”, betont IG Metall-Vize Jürgen Kerner.
Auch am Standort MTU Ludwigsfelde ist die Freude groß. “Wir haben lange genug darauf gewartet”, sagt Betriebsratschef Randolph Landrock. Durch das Engagement der Belegschaft und konstruktive Verhandlungen sei “die lang ersehnte Gerechtigkeit” endlich erreicht worden.
Die 35-Stunden-Woche ist in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie weiter auf dem Vormarsch: Schon bei zahlreichen anderen Unternehmen – etwa BMW, Porsche, Mercedes, Volkswagen, Siemens und Airbus – konnte die IG Metall die Arbeitszeitverkürzung durchsetzen. Der Kampf um die vollständige Angleichung geht weiter.