Private Versicherungen: ver.di fordert verhandlungsfähiges Angebot

Datum

Die Tarifrunde für die rund 160.000 Beschäftigten im privaten Versicherungsgewerbe spitzt sich weiter zu. Vor dem 3. Verhandlungstermin am 23. Mai in Düsseldorf erhöht die Gewerkschaft ver.di den Druck auf die Arbeitgeber deutlich. Grund ist das aus ver.di-Sicht völlig unzureichende Angebot des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV): eine durchschnittliche Entgelterhöhung von lediglich 2,8 Prozent bei einer Laufzeit von 35 Monaten.

“Dieser Vorschlag hat mit einem fairen Interessenausgleich nichts zu tun”, kritisierte ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler. Die Arbeitgeber wälzten das wirtschaftliche Risiko einseitig auf die Beschäftigten ab und seien nicht bereit, Reallohnverluste auch nur auszugleichen – obwohl viele Versicherungsunternehmen Rekordgewinne und steigende Dividenden verzeichneten.

Forderungen von ver.di:

  • Spürbare und kurzfristig wirksame Entgelterhöhungen
  • Deutlich kürzere Laufzeit des Tarifvertrags
  • Entlastung für Beschäftigte in unteren Gehaltsgruppen und Auszubildende

Bereits über 7.000 Beschäftigte haben sich bundesweit an Streiks beteiligt, und auch zur dritten Verhandlungsrunde werden rund 1.000 Kolleginnen und Kollegen in Düsseldorf erwartet, um ihre Forderungen lautstark zu untermauern.

“Sollten die Arbeitgeber erneut kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, wird ver.di zu weiteren bundesweiten Streiks aufrufen”, kündigte Grundler an. Gleichzeitig betonte sie die Gesprächsbereitschaft der Gewerkschaft: “Wir sind offen für konstruktive Lösungen – aber nicht auf Kosten der Beschäftigten.”

zurück

Unser Tarifticker zum Nachlesen oder im Abo per Mail

Aktuelle Tarifverhandlungen der DGB-Mitgliedsgewerkschaften

Mit der Anmeldung wird dem Erhalt der ausgewählten Newsletter zugestimmt. Diese Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Nähere Informationen zur Datenverarbeitung können in unserer Datenschutzerklärung nachgelesen werden.