ver.di ruft zu Streiks bei Amazon während der "Prime Week" auf

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Im laufenden Tarifkonflikt beim Online-Händler Amazon ruft die Gewerkschaft ver.di in dieser Woche zu Streiks an mehreren Standorten auf. Anlass ist die aktuell laufende “Prime Week”, in der Amazon mit Sonderangeboten für Prime-Kund*innen wirbt.

Rund 9.000 Beschäftigte an den Logistikstandorten in Bad Hersfeld, Dortmund, Werne, Koblenz, Rheinberg und Leipzig beteiligen sich an den Arbeitsniederlegungen. Die Streiks sollen punktuell bis ins kommende Wochenende fortgesetzt werden. Ziel: Deutliche Signale an den Konzern während seiner Rabattschlacht.

“Keine Wertschätzung, sondern Überwachung”

ver.di-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer kritisiert: “Die Beschäftigten leisten enorme Zusatzarbeit während der Prime Week, ohne dafür Wertschätzung oder Entlastung zu erfahren. Amazon entzieht sich weiter der Verantwortung für die Gesundheit seiner Beschäftigten.”

Der Arbeitsalltag sei geprägt von hohem Leistungsdruck, Überwachung und Kontrolle: Jede Bewegung werde per Scanner, App und Kamera erfasst, jede Pause überwacht.

Forderung nach Tarifvertrag für “Gute Arbeit”

Amazon verweigert in Deutschland weiterhin Tarifverhandlungen – trotz wachsender Proteste und der Tatsache, dass die Löhne vieler Beschäftigter unter den tariflichen Standards des Einzel- und Versandhandels liegen.

ver.di fordert deshalb:

  • Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels
  • Abschluss eines Tarifvertrags für “Gute und gesunde Arbeit”

Silke Zimmer betont: “Amazon hat seine Marktmacht auf dem Rücken der Beschäftigten aufgebaut – das darf nicht länger hingenommen werden.”

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