Die Gewerkschaft ver.di ruft seit heute, 1. Juli 2025, zu Warnstreiks bei der TÜV SÜD AG und weiteren Unternehmen der Branche auf. Hintergrund sind ergebnislose Verhandlungen über eine Entgelterhöhung für rund 10.000 Beschäftigte bei Deutschlands größtem TÜV-Konzern.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 300 Euro pro Monat – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das bislang einzige Angebot der Arbeitgeberseite sieht sechs Leermonate, lediglich eine Einmalzahlung von 500 Euro sowie 2 mal 2 Prozent Entgelterhöhung bis 2027 vor – verteilt auf insgesamt 36 Monate. Für ver.di ist das inakzeptabel.
“Das Angebot ist komplett indiskutabel. Der TÜV SÜD hat in den letzten fünf Jahren 38 Prozent mehr Umsatz gemacht – das geht vor allem auf das Engagement der Beschäftigten zurück. Jetzt mit einem Minimalangebot abgespeist zu werden, ist nicht hinnehmbar”, betonte ver.di-Verhandlungsführerin Manuela Dietz.
Die Friedenspflicht endete gestern mit Ablauf des 30. Juni 2025. Bereits heute hat ver.di mit Aktionen und Warnstreiks in mehreren Städten begonnen – unter anderem in Essen, Hannover und Nürnberg. Auch beim Flächentarifvertrag TÜV BUND ruft ver.di für diesen Tag zu Arbeitsniederlegungen auf. Unter diesen Vertrag fallen neben dem TÜV NORD weitere Unternehmen der TIC-Branche (Testing, Inspection, Certification), wie der TÜV Hessen oder die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS).
ver.di kündigte an, in den kommenden Tagen regional über weitere geplante Streikaktionen zu informieren.
Die TÜV SÜD AG beschäftigt bundesweit rund 12.000 Menschen und ist unter anderem für Fahrzeugprüfungen, Zertifizierungen und Industrie-Dienstleistungen verantwortlich.