Die Gewerkschaft ver.di hat angekündigt, die Tarifauseinandersetzungen bei den großen TÜV-Konzernen mit bundesweiten Warnstreiks zu verschärfen. Hintergrund sind festgefahrene Verhandlungen über die Gehälter von rund 20.000 Beschäftigten unter anderem bei TÜV SÜD, TÜV NORD sowie weiteren Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen.
Für die TÜV SÜD AG hatte die Arbeitgeberseite in der 2. Verhandlungsrunde lediglich Gehaltserhöhungen ab 2026 angeboten – insgesamt 4,6 Prozent über 3 Jahre. ver.di-Verhandlungsführerin Manuela Dietz kritisierte das Angebot scharf: “Eine Nullrunde im Jahr 2025 ist angesichts steigender Belastung und hoher Unternehmensgewinne nicht akzeptabel.” Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung um 8 Prozent, mindestens aber 300 Euro monatlich.
Auch die Verhandlungen für den Flächentarifvertrag TÜV BUND blieben ohne Ergebnis. Hier fordert ver.di 7,5 Prozent mehr Gehalt bzw. mindestens 330 Euro. Die Arbeitgeber bieten lediglich zweimal 2,1 Prozent über 2 Jahre. “Dieses Angebot ist weit entfernt von einer angemessenen Anerkennung der Leistungen der Beschäftigten”, so ver.di-Branchenbetreuer Volker Nüsse.
Bereits am 22. und 23. Juli plant ver.di erste Streikaktionen beim TÜV BUND, u. a. mit Beteiligung der GRS und TÜV Hessen. Weitere Warnstreiks bei TÜV SÜD sollen bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 1. August folgen. Die 3. Runde im Flächentarifvertrag ist für den 24. und 25. Juli angesetzt. Kund*innen müssen in den kommenden Tagen mit Einschränkungen bei TÜV-Dienstleistungen rechnen.