Der Tag der Arbeit 2021 steht unter dem Motto: „Solidarität ist Zukunft“. Denn der Ausweg aus der aktuellen Krise sowie die Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft liegen in dem zentralen Wert, den Gewerkschaften leben: Solidarität.
Niklas Apfel
Das Mai-Motiv ist in diesem Jahr etwas Besonderes: Für 2021 hat sich eine Gruppe von Studierenden der Universität der Künste, der UdK in Berlin, mit dem DGB und dem 1. Mai beschäftigt. Einer der Studenten der Klasse für Grafikdesign bei Prof. Fons Hickmann ist Niklas Apfel, der das Gewinner-Motiv entworfen hat. Er will damit ermutigen, bewegen, mobilisieren und zum Schmunzeln bringen und ist überzeugt: „gemeinsam sind wir stärker.“ Wir haben mit Niklas Apfel über sein Motiv gesprochen:
Niklas Apfel hat das Mai-Motiv 2021 entworfen. Ben Moenks
Ich will ermutigen, bewegen, mobilisieren und zum Schmunzeln bringen. Durch das auffällige Motiv werden die Menschen dazu gebracht, hinzuschauen. Es soll ins Auge springen und auffallen. Mit der Figur sollen sich viele angesprochen fühlen, sich identifizieren können, es soll ein Wir-Gefühl entstehen.
Ich habe verschiedene Skizzen von Figuren, die laufen und springen gezeichnet, immer nach rechts oben, visuell in die Zukunft. In der westlichen Kultur gilt das als Weg nach oben, in die Zukunft, nach vorne. Die Figur, für die ich mich entschieden habe, geht also nach vorne. Das Victory-Zeichen, das sie dabei in die Luft streckt, steht für ein friedliches Miteinander und ist als Andeutung an die linke Faust der Arbeiter*innen-Bewegung gedacht.
Durch die selbstgezeichnete Schrift und die einfachen Formen der Figur, lehne ich mich an alte Protestplakate an. Deswegen auch die Farbwahl schwarz-rot und Akzente in gelb und blau.
Es soll Zusammengehörigkeit fördern, denn dadurch, dass es ein relativ speziell gestaltetes Plakat ist, hat es meiner Meinung nach eine höheres Identifikationspotential. Das Motiv macht aufmerksam und will kommunizieren. Durch die unkonventionelle, moderne Gestaltung werden dabei auch Menschen einer jüngeren Generation angesprochen, die den DGB vielleicht noch nicht kennen. Ich glaube in dem Motiv liegt so die Chance, dass sich mehr Menschen mit dem DGB beschäftigen.
Auch wenn es sicherlich immer wichtig ist, sich für die Rechte der Arbeiter*innen einzusetzen, bekommen diese an dem 1. Mai eine besondere Aufmerksamkeit. Durch den Feiertag an diesem Tag wird die Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit und den Rechten von Arbeitnehmer*innen deutlich. Da der 1. Mai ja in den meisten Ländern als Tag der Arbeit gilt, bringt er, finde ich, auch ein Gefühl des Zusammenhalts mit sich. Es ist also ein Tag, an dem Arbeiter*innen auf der ganzen Welt gemeinsam auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Gewerkschaften sind sehr wichtig. Das Problem ist leider, dass sie sich durch Erfolg scheinbar unwichtig machen. Das ist ein Trugschluss, denn genau dann ist es wichtig, dass die Menschen, die profitieren, solidarisch sind mit solchen die noch keine Erfolge verzeichnen konnten.
Gerade heute in einer sich immer mehr globalisierenden Welt, und auch in der aktuellen Pandemiesituation, ist es sehr wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für die Arbeitsrechte anderer einsetzen. Denn gemeinsam sind wir stärker.
DGB/Niklas Apfel