Die Kanzlerin meint, dass sich in der Rentenpolitik bis zum Jahr 2030 nichts ändern muss. Was denken die Deutschen darüber? Und vor allem: Wollen auch die Jüngeren einen Kurswechsel bei der Rente? Eine aktuelle Umfrage gibt Antworten.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, dass es bis zum Jahr 2030 keine Reformen oder Verbesserungen bei der Rentenpolitik geben soll: Noch 13 Jahre lang wollen CDU/CSU nach der Bundestagswahl alles weiterlaufen lassen wie bisher. Das heißt: Das Rentenniveau wird wie geplant weiter und weiter sinken.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen sagt: So nicht. Das zeigt eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des DGB. Nur 31 Prozent der Befragten halten den Plan von CDU und CSU für richtig, bis 2030 keine Änderungen am Rentensystem vorzunehmen. 63 Prozent wollen hingegen bereits heute weitere Reformen am Rentensystem.
Besonders interessant: 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind der Meinung, dass sich in der Rentenpolitik etwas tun muss und Reformen am Rentensystem vorgenommen werden müssten. Auch eine Mehrheit der Anhänger von CDU und CSU widerspricht dem Plan der beiden Parteien, Deutschland bis 2030 einen Stillstand in der Rentenpolitik zu verordnen: 59 Prozent der CDU/CSU-Anhänger meinen, dass sich bereits heute etwas tun muss.
In den Debatten um Verbesserungen bei der Rente wird oft versucht, die jüngere und die ältere Generation gegeneinander auszuspielen. Dabei würde ein Kurswechsel in der Rentenpolitik, der den Sinkflug der Rente stoppt, vor allem den Jüngeren nutzen, also den künftigen Rentnerinnen und Rentnern. Und die Umfrage zeigt: Eine übergroße Mehrheit der Jüngeren wäre bereit, höhere Rentenbeiträge zu zahlen, wenn damit die gesetzliche Rente verbessert wird. Auch eine Mehrheit der Anhänger fast aller Parteien wäre dafür - sogar bei den FDP-Anhängern:
Ich wäre bereit, mehr in die gesetzliche Rente einzuzahlen, wenn damit Leistungen verbessert werden?* | |
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18- bis 29-Jährige | 79% |
30- bis 44-Jährige | 64% |
45- bis 59-Jährige | 62% |
60 Jahre und älter | 50% |
Anhänger von: | |
CDU/CSU | 65% |
SPD | 76% |
Grüne | 73% |
Linke | 61% |
FDP | 60% |
AfD | 48% |
Abgefragt: Es wären bereit, bis zum Jahr 2030 jährlich 1 Prozent mehr des Bruttogehalts in die gesetzliche Rente einzuzahlen, wenn damit die Leistungen verbessert und das Rentensystem stabilisiert werden können. (Ja-Antworten in Prozent) |
Der DGB fordert in der Rentenpolitik unter anderem, die Arbeitgeber wieder stärker an den Kosten der Alterssicherung zu beteiligen. Auch diese Forderung findet breite Unterstützung in allen gesellschaftlichen Gruppen:
Ja, die Arbeitgeber sollen verpflichtet werden, sich insgesamt wieder stärker an den Kosten der Alterssicherung zu beteiligen. | |
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18- bis 29-Jährige | 86% |
30- bis 44-Jährige | 73% |
45- bis 59-Jährige | 76% |
60 Jahre und älter | 81% |
Anhänger von: | |
CDU/CSU | 72% |
SPD | 84% |
Grüne | 84% |
Linke | 82% |
FDP | 62% |
AfD | 71% |