Deutscher Gewerkschaftsbund

29.05.2018
SmartUnion

Offene Daten für Gesellschaft und Gewerkschaften

einblick Juni 2018

Von öffentlichen Daten können Menschen auf vielfältige Art und Weise profitieren. Auf hunderten Onlineportalen werden offene Daten frei zugänglich aufbereitet und visualisiert, etwa zu den Haushalten der rund 11 000 Kommunen. Gerade für die Gewerkschaftsarbeit können diese Datentools hilfreich sein.

Gewerkschaften, NGOs, JournalistInnen und BürgerInnen – die gesamte Gesellschaft – sind auf öffentliche Zahlen angewiesen. Mit offenen Daten und Statistiken aus Verwaltung, Justiz und Politik kann die Zivilgesellschaft den Staat kontrollieren und seine Leistungen bewerten. Darüber hinaus fordern Studien die öffentliche Hand auf, alle Daten, die unbedenklich sind, freizugänglich ins Netz zu stellen.

Code for Germany

Code for Germany

Die Initiative Code for Germany will bundesweit ProgramiererInnen, NetzaktivistInnen und BürgerInnen vernetzen, um gemeinsame digitale Projekte zu starten. Sie ist Teil einer globalen Bewegung, die sich für offene Daten einsetzt.

Offene Daten: Kontrolle und Innovation

Das Ziel: AktivistInnen und Unternehmen können diesen Fundus nutzen, um gemeinnützige Projekte und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die neue Bundesregierung will diesen Ansatz fördern. Viele Behörden stellen seit jeher Daten, Zahlen und Fakten regelmäßig vor, etwa in Form von Kriminal-, Haushalts- oder Arbeitsmarktberichten. Den größten Fundus an Zahlen halten das Statistische Bundesamt sowie die Statistischen Landesämter bereit. Allerdings sind viele der Zahlenreihen für Laien schwierig zu finden oder auszuwerten.

SmartUnion: Digitale Tipps und Trends für GewerkschafterInnen

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Daten für alle nutzbar

Verschiedene Projekte im Internet wollen helfen, diese Daten für alle nutzbar zu machen. Als besonders sperrig gelten die jährlichen Haushaltspläne von Bund, Ländern und Kommunen. Zum einen ist die Materie komplex, zum anderen können missliebige politische Vorhaben, wie Sparmaßnahmen und Co. relativ einfach hinter endlosen Zahlenreihen versteckt werden. Die AktivistInnen der Open Knowledge Foundation Deutschland wollen das ändern.

offenerhaushalt.de: Interessant für politische Arbeit

Auf der Internetseite offenerhaushalt.de sollen nach und nach alle öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern und den rund 11 000 Kommunen aufgelistet werden und zwar in visualisierter Form. Das Projekt setzt dabei auf die Unterstützung der BürgerInnen. Jede/r der/die Interesse hat und schon immer mal den Haushalt der eigenen Kommune auswerten wollte, kann sich beteiligen. Einfach die Behörden vor Ort anfragen und die Daten online einstellen. Wie das funktioniert wird auf der Internetseite erklärt. So soll nach und nach eine umfassende Datenbank aller öffentlichen Haushalte online bereit stehen. Hiervon können auch GewerkschafterInnen auf kommunaler Ebene profitieren. Das Portal ist Teil einer globalen offenen Daten-Bewegung. Unter openspending.org stehen mittlerweile Haushaltsdaten aus rund 80 Ländern der Welt bereit.

Bundeshalt 2017: Visualisiert und strukturiert


OffenerHaushalt.de

 

Offene Daten, um Unternehmen zu kontrollieren

Daten können auch genutzt werden, um Unternehmen und Organisationen zu durchleuchten. Das ist besonders dort wichtig, wo Geschäftspraktiken intransparent sind und das Schicksal vieler Menschen davon abhängt, wie etwa bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa. Deren Scoring-Wert entscheidet, ob Menschen Kredite, Handy-Verträge oder eine Mietwohnung bekommen. Der Prozess, wie dieser Wert zustande kommt, ist unbekannt. Benachteiligt die Schufa Menschen? Verstärkt sie Ungerechtigkeiten? Das will das Projekt openschufa.de herausfinden, indem der interne Algorithmus offengelegt wird. 

openschufa: Wirtschaftsauskunftei unter der Lupe

Zur Zeit sammeln die AktivistInnen Spenden – in Form von Geld und Fakten. Denn neben der Finanzierung ist openschufa auf die Daten der Menschen angewiesen. Alle sind aufgerufen bei der Schufa den persönlichen Score kostenlos abzufragen und diesen dem Projekte zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Datensammlung wollen die ProgrammierInnen den Algorithmus berechnen, den die Schufa einsetzt. Anfang Mai hatten bereits mehr als 20 000 Menschen ihren Scoring-Wert angefragt. Per Crowdfunding sind rund 43 000 Euro zusammengekommen. Nun läuft die Analyse.

openschufa

openschufa

Offene Daten für ein besseres Leben

Neben diesen ernsten Themen finden sich im Netz auch viele Datenprojekte, die den Alltag bereichern und einfacher machen wollen. Beispiele: Wo gibt es regionale Lebensmittel zu kaufen (https://ernte-teilen.org)? Welchen Pegelstand hat der Rhein in Köln (twitter.com/koelnpegelbot)? Oder: Welche E-Government-Services bietet meine Kommune an (behoerden-online-dienste.de)? Viele weitere Beispiele gibt es unter: https://okfn.de/projekte

 


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