Morgens schon mit einem schlechten Gefühl zur Arbeit, weil die Arbeitsmenge die ansteht, einfach zu hoch und nicht zu schaffen ist? So geht es leider immer noch vielen Beschäftigten in Deutschland - wie der DGB-Index Gute Arbeit 2019 zeigt.
DGB/dolgachov/123rf.com
Schwerpunkt der diesjährigen Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit ist die Arbeitsintensität der Beschäftigten in Deutschland. "Das Problem zu hoher psychischer Belastung in der Arbeitswelt ist seit Jahren bekannt", sagt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. "Für einen Großteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat sich jedoch wenig geändert. Die aktuellen Befunde des DGB-Index Gute Arbeit zeigen: Der Arbeitsstress bleibt auf einem besorgniserregend hohen Niveau."
Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) berichten, dass sie sich bei der Arbeit sehr häufig oder oft gehetzt fühlen.
Und bei vielen Beschäftigten scheint die Arbeitsbelastung sogar noch zu steigen: Mehr als ein Drittel (34%) der Befragten berichtet, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten mehr Arbeit verrichten mussten, als noch ein jahr zuvor.
DGB-Index Gute Arbeit
Insgesamt berichtet mehr als ein Viertel der Beschäftigten (26%), dass sie sehr häufig oder oft die Arbeitsmenge, die sie eigentlich erledigen müssten, nicht in der vorgesehenen Arbeitszeit schaffen können.
DGB-Index Gute Arbeit
Dabei zeigen sich durchaus Unterschiede nach Berufen und Branchen. Besonders hoch ist der Anteil von Beschäftigten, die ihre Arbeit in der vorgesehenen Arbeitszeit nicht schaffen können, in verschiedenen Dienstleistungsberufen.
DGB-Index Gute Arbeit
"Hier liegt die Verantwortung ganz klar bei den Arbeitgebern", betont der DGB-Vorsitzende Hoffmann. "Sie müssen die Überlastung und die damit einhergehenden gesundheitlichen Gefährdungen der Beschäftigten vermeiden. Die Gewerkschaften haben zahlreiche Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zum Schutz der Gesundheit abgeschlossen. Diese müssen zum Standard für alle Beschäftigten werden."