Der Ausbildungsmarkt hat sich noch nicht von der Corona-Krise erholt, davon unabhängig bestehen weiterhin strukturelle Probleme in der beruflichen Bildung. Angesichts des Fachkräftemangels ist das eine vertane Chance.
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Im öffentlichen Fachgespräch des Bundestagsausschusses für Bildung hat Elke Hannack auf die Ausbildungslosigkeit als strukturelles Problem auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Im vergangenen Jahr sind 230.000 junge Menschen in die vielen Maßnahmen des Übergangssystems eingemündet, obwohl die Betriebe händeringend nach Fachkräften suchen. „Wir müssen mehr tun, um junge Menschen in Ausbildung zu bringen“, kommentierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende vor den Abgeordneten des Bundestags die Lage auf dem Ausbildungsmarkt.
Insgesamt sind im letzten Jahr nur 66,9 Prozent der erfassten ausbildungsinteressierten jungen Menschen auch tatsächlich in eine betriebliche Ausbildung eingemündet. Hierin zeigt sich das Potenzial für die berufliche Bildung, dass nach wie vor nur unzureichend genutzt wird. Für Wirtschaft und Betriebe bedeutet das eine vertane Chance zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Für die jungen Menschen bedeutet es einen verzögerten Start ins Erwerbsleben oder schlimmstenfalls die Aussicht auf ein Erwerbsleben mit prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Die Folge dieser Ausbildungslosigkeit zeigt sich in der seit Jahren steigenden Zahl von jungen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die ohne Berufsabschluss bleiben. Sie hat 2021 einen neuen Höchststand von 2,33 Mio. erreicht. Der DGB fordert deshalb eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie, einen systematischen Übergang zwischen Schule und Beruf mit verstärkter Berufsorientierung und mehr Qualität in der Ausbildung