Deutscher Gewerkschaftsbund

23.02.2024

Kurswechsel jetzt: Rentenniveau dauerhaft stabilisieren

Es bleibt uns noch zu sagen: Das Rentenniveau muss dauerhaft stabilisiert und wieder angehoben werden. Die Arbeitnehmer*innen brauchen eine gute verlässliche Alterssicherung – heute und in Zukunft. Dazu muss die Regierung die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung endlich auf den Weg bringen.

Die Ampelregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass Rentenniveau dauerhaft auf mindestens 48 Prozent (vor Steuern) zu stabilisieren. Das ist ein unerlässlicher Schritt für eine gute Rente. Eine gute Rente ist unerlässlich für die Beschäftigten und Rentner*innen. Ein dauerhaft stabiles und erhöhtes Rentenniveau ist unerlässlich für alle Generationen.

Auch die FDP hat der Stärkung der gesetzlichen Renten zugestimmt. Dafür hat sie einen steuerfinanzierten Kapitalstock ausgehandelt – das sogenannte Generationenkapital, gerne auch als Aktienrente bezeichnet. Die Überschüsse dieses Kapitalstocks sollen der Rentenversicherung zugutekommen. Das soll die Finanzierung des stabilen Rentenniveaus langfristig erleichtern. Der Kapitalstock soll weitgehend aus Krediten aufgebaut werden. Diese müssen künftige Generationen zurückzahlen. Eine mögliche Wirkung eines Kapitalstocks wird dadurch noch weiter gemindert, da auch die wieder steigenden Zinsen auf Staatsschulden zu tilgen sind.

Entscheidend ist aber, dass für den Kapitalstock keine Beitragsgelder verwendet werden und dass das Rentenniveau und damit auch die individuelle Höhe der Renten nicht vom Aktienmarkt abhängen. So hat es die Koalition vereinbart. Hier darf es kein Abweichen geben.

Eine auskömmliche und solide Rente muss sich eine Gesellschaft leisten wollen. Auch im demografischen Wandel kostet dies Geld, ist aber möglich: Mit guten Löhnen und hoher Erwerbsbeteiligung. Es braucht auch gute Arbeitsbedingungen, damit die Beschäftigten bis zur Regelaltersrente arbeiten können. Den verlässlichen Rahmen dafür muss die Politik abstecken.

Das Vorhaben der Bundesregierung ist überfällig. Es geht um die endgültige Abkehr von der Politik eines sinkenden Rentenniveaus. Es geht um einen echten Paradigmenwechsel in der Rentenpolitik. Es geht um eine starke gesetzliche Rente mit einem stabilen Rentenniveau von mindestens 48 Prozent. Das wird auch nicht durch das Vorhaben des Generationenkapitals geschmälert. Der DGB wird weiter Eintreten, für ein über 48 Prozent hinausgehendes Rentenniveau, die Verbreitung arbeitgeberfinanzierter Betriebsrenten und eine bessere Absicherung im Übergang von der Arbeit in die Rente. Ein Mehr an Sicherheit und Leistung für alle Generationen ist kein Luxus und kein „Sozialklimbim“, sondern schlicht notwendig, gerecht und finanzierbar!


Nach oben

sozialpolitik aktuell - Newslettermeldungen

Erste Seite  Vorherige Seite 
Seite: 1 2 3
Letzte Seite 
21.03.2024
DGB for­dert so­li­de Fi­nan­zie­rung der Kran­ken­haus­re­form
Personal in einem Krankenhausflur, unscharf, in blauem Licht
DGB/Yuriy Klochan/123rf.com
Am 15. März ist der aktuelle Referentenentwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) zur Krankenhausreform in die Ressort-Abstimmung gegeben worden. Der DGB kritisiert die unausgewogene Finanzierung des Vorhabens zur Hälfte aus Beitragsmitteln und fordert stattdessen eine auskömmliche Finanzierung aus Steuermitteln von Bund und Ländern.
weiterlesen …

21.03.2024
Se­nior*in­nen mi­schen sich in die Kom­mu­nal­wah­len ein
lachendes älteres Pärchen stehen sich umarmend unter einem Baum
DGB/Wavebreak Media Ltd/123rf.com
Gewerkschaftliche Senior*innen mischen sich in die Wahlkämpfe ein. Der AK Senior*innenpolitik hat deswegen eine Argumentationshilfe zur Kommunalen Senior*innenpolitik für die Arbeit der KV/SVen vor Ort erstellt.
weiterlesen …

21.03.2024
Ren­ten­pa­ket II: Schrit­te zur Ab­si­che­rung im Al­ter
Stempel Rente
Rainer Sturm/pixelio.de
Gute Renten sind eine zentrale Aufgabe des Sozialstaates und generationsübergreifend zu gewährleisten. Mit dem Rentenpakte II stabilisiert die Bundesregierung das Rentenniveau und sorgt so für verlässliche Renten für heutige und künftige Generationen.
weiterlesen …

07.03.2024
Mehr So­li­da­ri­tät statt Leis­tungs­kür­zun­gen und Zu­gangs­bar­rie­ren
Geldscheine und Fieberthermometer
Colourbox
Viele gesetzlich Versicherte zahlen seit Beginn des Jahres höhere Beiträge. Konservative und neoliberale politische Kräfte nehmen das zum Anlass die bewährte paritätische Umlagefinanzierung in Zweifel zu ziehen und sehen die Schuld für die finanzielle Misere innerhalb des Sozialsystems selbst.
weiterlesen …
Erste Seite  Vorherige Seite 
Seite: 1 2 3
Letzte Seite