Rund 50.000 Menschen aus 21 Ländern haben am 4. April in Brüssel für einen Kurswechsel in Europa demonstriert. Zur Kundgebung aufgerufen hatte der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB). Ein starkes Signal vor der anstehenden Europawahl: Für ein soziales Europa, Vollbeschäftigung und eine sichere Zukunft für Jung und Alt. Denn die Wahl entscheidet auch über Gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit in Europa.
DGB/Felix Kindermann
„Das gemeinsame Haus Europa ist durch die marktradikale Krisenpolitik der Troika in seinen Fundamenten erschüttert worden. Die elementaren Eingriffe in die Tarifautonomie und in Arbeitnehmerrechte, die Lohn- und Sozialkürzungen und die neoliberale Sparpolitik haben die Finanzkrise nicht gelöst, sondern zu einer schwerwiegenden sozialen Krise gemacht", sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am 4. April in Brüssel.
"Vor allem die unerträglich hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Staaten Europas ist Ausdruck der verfehlten Krisenpolitik und eine schwere Hypothek für die Zukunft. Das Europäische Parlament muss in Zukunft ein noch stärkeres Korrektiv der Bürgerinnen und Bürger sein", so Buntenbach weiter. "Deshalb ist es entscheidend, die sozialen Kräfte zu stärken und den Gegnern Europas bei der Europawahl die rote Karte zu zeigen."
"Die Menschen haben genug von der Sparpolitik", sagte Bernadette Ségol, EGB-Generalsekretärin. "Sie wollen gemeinsame Anstrengungen gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Ungleichheit."
DGB/Felix Kindermann
Wir fordern: Investitionen und Gute Arbeit
Wir wollen: Soziale Gerechtigkeit
Wir brauchen im Europäischen Parlament Abgeordnete, die das Europäische Projekt für sozialen Fortschritt gestalten, um die ungerechte Sparpolitik, Arbeitslosigkeit, Armut, Ungleichheit sowie Lohn- und Steuerdumping zu überwinden. Sie sollen eintreten für ein Europa, das die Menschen und nicht die Märkte in den Mittelpunkt stellt. Ein soziales Europa ist möglich!
Aus dem Aufruf des DGB zur Demonstration am 4. April 2014 in Brüssel
Der Europäische Gewerkschaftsbund EGB hat die Kampagne "A New Path for Europe" ("Ein neuer Weg für Europa") gestartet. Statt weiter an gescheiterten politischen Rezepten festzuhalten, müssten die europäischen Regierungen einen neuen Weg erkämpfen – auf der Basis von Investitionen in nachhaltiges Wachstum und Qualitätsarbeitsplätze, so der EGB.