Am 8. März findet der Internationale Frauentag statt. Er erinnert an Erreichtes aber auch daran, dass es noch vieles zu tun gibt für die Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland. Ein Weg dahin: Kreuz bei der Betriebsratswahl 2022 setzen und mehr Geschlechtergerechtigkeit wählen!
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Noch immer ist die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern auch in Deutschland ein weit entferntes Ziel. So werden Frauen in Privatleben und Beruf weiterhin benachteiligt. Beispielsweise leisten Frauen laut Gleichstellungsbericht der Bundesregierung 52 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. In Paarhaushalten mit Kindern liegt der Gender Care Gap sogar bei 83 Prozent. Außerdem liegt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland bei 18 Prozent. Rechnet man diesen Wert in Tage um, so arbeiten Frauen bei gleichem Stundenlohn im Schnitt 66 Tage umsonst. Dies wird durch den Equal Pay Day am 7. März 2022 markiert.
Doch wie kann Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt ermöglicht werden? Die DGB-Frauen machen es in ihrem Aufruf zum Frauentag deutlich: ein Betriebsrat ist ein Mittel, um das Ziel zu erreichen – und den gibt es nur mit Betriebsratswahl:
"Damit es mit der Gleichstellung von Frauen und Männern vorangeht, brauchen wir starke Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die sich für gerechte Chancen von Männern und Frauen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen einsetzen. Deswegen rufen wir zur Betriebsratswahl 2022 auf: Macht euer Kreuz! Wählt Gleichstellung! Nutzt diese Chance!"
(Mehr Infos mit Klick auf die Fotos oder in unseren Porträts und Kurzinterviews mit Betriebsrät*innen)
Auch dass das Geschlecht, das im Betrieb in der Minderheit ist, mindestens seinem Anteil entsprechend im Betriebsrat vertreten ist, regelt das Betriebsverfassungsgesetz mit einer Geschlechterquote. In einem Betrieb mit 150 Arbeitnehmer*innen, davon 50 Frauen und 100 Männer, müssen jetzt im siebenköpfigen Betriebsrat mindestens zwei Frauen vertreten sein.
Welche Gründe führen zu Benachteiligung von Frauen im Berufsleben? Viele Frauen tragen weiterhin die Hauptlast der Familienarbeit und stellen ihre berufliche Karriere hintenan. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung setzen Betriebsräte genau an dieser Stelle an. Flexible Arbeitszeiten für Eltern, Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder gezielte Förderung von Frauen sind nur einige Vorteile, die eher in Betrieben mit Betriebsrat für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sorgen.
Dank Betriebsrat werden Frauen mehr gefördert und Familie und Beruf kann besser vereinbart werden Hans-Böckler-Stiftung
Und wie sorgen Betriebsräte für Geschlechtergerechtigkeit? In Paragraf 80 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) ist festgehalten, dass die Durchsetzung der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern zu den Aufgaben des Betriebsrats gehört. Um dies zu ermöglichen, muss die Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei Einstellung, Beschäftigung, Aus-, Fort- und Weiterbildung und dem beruflichen Aufstieg eingehalten werden. Ebenso muss die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit gefördert werden. Weitere Infos zu den Möglichkeiten von Betriebs- und Personalräten für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Betrieb, gibt es hier.
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