Zur heute veröffentlichten FidAR-Studie zu Frauen in Aufsichtsräten ein Statement von Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:
"Die Botschaft ist klar: Die Frauenquoten funktionieren – aber nur da, wo sie auch wirklich gelten. Bisher müssen nur wenige Unternehmen diese Regeln befolgen. Deshalb gibt es immer noch viel zu viele Chefetagen und Aufsichtsräte, in denen ausschließlich Männer sitzen. Die neuen Zahlen belegen auch: Wir brauchen viel mehr Unternehmen, die zur Frauenquote verpflichtet werden. Denn Stillstand oder sogar Rückschritte bei Frauen in Führungspositionen können wir nicht akzeptieren.
Aber das reicht noch nicht: Langfristig müssen wir alle Ebenen im Unternehmen im Blick behalten, damit Frauen und Männer gleichermaßen die Chance auf beruflichen Aufstieg haben. Dafür müssen sich vor allem die Unternehmen bewegen: Wer angesichts des demografischen Wandels den Nachwuchs an Führungskräften sichern will, muss Frauen den Weg in Leitungsfunktionen ebnen – durch Arbeitszeiten, die zum Leben passen, und faire Entlohnung. Der Angriff auf den Acht-Stunden-Tag und die Beendigung von Gleichstellungs- und Diversitätsprogrammen stehen dem diametral entgegen."
Über die FidAR-Studie: Der Women-on-Board-Index (WoB-Index) ist eine Untersuchung der Initiative “Frauen in die Aufsichtsräte” (FidAR), die seit 2011 den Frauenanteil in Führungsgremien deutscher Börsenunternehmen erfasst. Die Studie analysiert die Zusammensetzung von Aufsichtsräten und Vorständen der größten deutschen Aktiengesellschaften aus DAX, MDAX und SDAX sowie paritätisch mitbestimmter Unternehmen im Regulierten Markt. Sie gilt als wichtigster Gradmesser für die Entwicklung der Geschlechterparität in der deutschen Wirtschaft. Die Ausgabe 2025 umfasst 179 Unternehmen und dokumentiert die Auswirkungen des Führungspositionengesetzes von 2015.