Zum DIW-Vorschlag, einen “Boomer-Soli” zur Umverteilung innerhalb des Rentensystems einzuführen, ein Statement von Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied:
"Im internationalen Vergleich ist das deutsche Rentensystem strukturell unterfinanziert. Das ist die Folge politisch falscher Entscheidungen in den 2000er Jahren, als man private Versicherungen vermarkten und Arbeitgeber entlasten wollte.
Für gute Renten muss jetzt auf der Einnahmeseite der Rentenversicherung mehr reinkommen. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die Mütterrente müssen aus Steuergeldern und nicht aus der Rentenkasse bezahlt werden. Niemand braucht Vorschläge, die den Mangel niedriger Renten nur unter den Rentner*innen umverteilen. Ein Soli auf Renten lässt außerdem die größten Einkommen im Land unangetastet: Miet- und Pachteinnahmen, Unternehmensgewinne und Zinsen.
Wer Beitragszahler*innen wirklich entlasten will, muss über mehr Steuergerechtigkeit an hohe Einkommen und Vermögen ran. Das wäre fair und gerecht, weil hier wirklich von oben nach unten umverteilt wird."