Arbeitsmarktzahlen: Langzeitarbeitslose nicht vergessen

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Ordnungsnummer PM 061

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:

„Alles deutet auf weitere Entspannung am Arbeitsmarkt hin. Dennoch dürfen die Langzeitarbeitslosen nicht vergessen werden. Viele, die in der Krise arbeitslos geworden sind, drohen sonst dauerhaft auf der Strecke zu bleiben.

Langzeitarbeitslosigkeit macht mittlerweile 42,4 Prozent der Arbeitslosigkeit aus, vor der Krise waren es 30,3 Prozent. Langzeitarbeitslos ist, wer 12 Monate oder länger ohne Arbeit ist. Es sind immer noch über eine Million Menschen langzeitarbeitslos, auch wenn ihre Zahl im Oktober den sechsten Monat in Folge leicht gesunken ist.

Die nächste Koalition muss aktive Arbeitsmarktpolitik angehen für die, die besonders schwer Arbeit finden. Vor allem Menschen ohne Berufsausbildung brauchen Perspektiven und Unterstützung. Die Förderung der Teilhabe am Arbeitsmarkt nach sehr langer Arbeitslosigkeit muss dringend entfristet werden. Im Oktober 2021 hatte die Mehrheit aller Langzeitarbeitslosen (59,8 Prozent) keinen Berufsabschluss. Durchschnittlich kommen auf 100 Arbeitsstellen für Helfer- und Anlerntätigkeiten, die für einen großen Teil der Langzeitarbeitslosen passen, insgesamt über 2.000 Arbeitslose.

Rund 120.000 arbeitslosen Menschen droht in der nahen Zukunft die Langzeitarbeitslosigkeit, denn sie sind jetzt schon bereits 10 Monate oder länger ohne Arbeit. Sie müssen verstärkt beraten und gefördert werden. Denn mit jedem Monat, den Menschen länger arbeitslos sind, gelingt ihnen der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt schwerer."

 

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