Braustreik: Sachsen auf Thüringen ausgeweitet – Köstritzer erstmals im Ausstand

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Nach der ergebnislosen Tarifverhandlung in Leipzig ist der Braustreik in Sachsen auf Thüringen übergesprungen. Am Montag, 18. August 2025, legte die gesamte Frühschicht der Köstritzer Schwarzbierbrauerei (Bitburger Gruppe) die Arbeit nieder – trotz Einschüchterungsversuchen durch die Geschäftsführung. Auch die Spätschicht ist dem Aufruf gefolgt.

In Sachsen beteiligten sich zeitgleich erneut Beschäftigte aller Betriebe der Radeberger Gruppe (Freiberger Brauhaus, Krostitzer Brauerei, Sternburg Brauerei und Radeberger Exportbierbrauerei) sowie der Wernesgrüner Brauerei (Carlsberg Deutschland). Damit sind erstmals sämtliche Brauereien im Tarifgebiet Sachsen-Thüringen im Ausstand. “Das gab es bisher noch nie”, sagte Uwe Ledwig, Verhandlungsführer der NGG und Vorsitzender der NGG Ost.

Ledwig fordert ein deutliches Signal der Arbeitgeberseite: “Die Lohnlücke zu den Weststandorten muss kleiner werden. Es darf keine dauerhafte Spaltung der Belegschaften geben. Das klare Signal der Streikversammlungen ist: Wir werden auch noch länger streiken. Wir werden nicht lockerlassen.”

Hintergrund ist das Arbeitgeberangebot vom 14. August 2025, das nach Ansicht der NGG die Unterschiede sogar vergrößert. Während Beschäftigte der Radeberger Gruppe 2,9 Prozent, 65 Euro und weitere 1,5 Prozent ab 1. Dezember 2026 erhalten sollen, sieht das Angebot für Köstritz nur 2,6 Prozent, 60 Euro und 1,2 Prozent vor – zudem einen Monat später.

Die NGG-Forderungen bleiben:

  • 7 Prozent mehr Entgelt, mindestens 300 Euro bei 12 Monaten Laufzeit
  • 100 Euro mehr für Auszubildende und volle Kostenübernahme des Job-Tickets
  • 200 Euro Zusatzplus für NGG-Mitglieder bei der REB-Service (Radeberger Gruppe)
  • Wahlmodell zur Umwandlung der Erhöhung in Freizeit
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Bonusregelung für NGG-Mitglieder

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber liegt im Schnitt unter 3 Prozent. Sollte es kein Entgegenkommen geben, wird der Streik über den 19. August 2025 hinaus verlängert.

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