Am 2. September 2025 fand die Tarifschlichtung in 1. Instanz statt. Eine Einigung wurde nicht erzielt, dennoch brachte der Termin wichtige Erkenntnisse.
Die von den Mitgliedern der IGBCE und der Tarifkommission geforderte Erhöhung um 3 Euro pro Stunde lehnten die Arbeitgeber ab und boten stattdessen für ein halbes Jahr keine Erhöhung an. Nach diesen 6 Monaten stellten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung um 2 Prozent ab dem 1. Januar 2026 in Aussicht. Diese 2 Prozent entsprechen in der Entgeltgruppe 6, Stufe 6, ungefähr 36 Cent pro Stunde und in der Entgeltgruppe 4, Stufe 4, ungefähr 32 Cent pro Stunde. Bei einem Arbeitstag mit 8 Stunden ergibt dieses Angebot eine tägliche Erhöhung von nicht einmal 3 Euro.
Für den Fall einer Tarifvertragslaufzeit von 2 Jahren kündigten die Arbeitgeber zusätzlich weitere 2 Prozent ab dem 1. Januar 2027 an. Auf dieser Basis konnten die ehrenamtlichen IGBCE-Schlichter aus den Betrieben Saint-Gobain Vetrotech und Saint-Gobain Bamberg lediglich Punkte für eine Einigung finden. Der Vorsitzende der Schlichtungsstelle der Deutschen Glasindustrie, Markus Kraft von der IGBCE, stellte fest, dass auf dieser Grundlage kein Schlichterspruch entwickelt werden kann.
Ein weiterer Schlichtungstermin wird innerhalb der Friedenspflicht vereinbart. Sollte am Montag, 29. September 2025, auch in der 2. Instanz keine Einigung erzielt werden, wird die IGBCE Tarifabschluss- und Arbeitskampfmaßnahmen organisieren.