Die Gewerkschaft NGG, Landesbezirk Südwest, hat ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde im Hotel- und Gaststättengewerbe Baden-Württemberg beschlossen. Die zentrale Forderung: eine Erhöhung der Entgelte um 9 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Auch die Auszubildenden sollen profitieren: Die NGG fordert eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um pauschal 200 Euro pro Ausbildungsjahr. Zudem soll es erstmals eine tarifliche Regelung zu Zuschlägen für Wochenendarbeit geben.
Starke Belastung, hohe Erwartungen
“Die Beschäftigten in der Branche leisten täglich Enormes – häufig unter hohem Druck, bei Personalmangel, an Wochenenden und Feiertagen”, betont Alexander Münchow, Verhandlungsführer und Landesbezirkssekretär der NGG. “Eine kräftige Entgeltsteigerung ist überfällig. Wer eine Fachkraft ist, muss von seinem Lohn auch leben können.”
Die Gewerkschaft verweist zudem auf die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Notwendigkeit, das Gastgewerbe durch bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für Fachkräfte wieder attraktiver zu machen.
Tarifvertrag gekündigt
Der aktuelle Entgelttarifvertrag wurde fristgerecht zum 31. Dezember 2025 gekündigt. Die NGG fordert einen Anschlusstarifvertrag mit der geplanten Laufzeit von 12 Monaten.
Hintergrund:
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren in Baden-Württemberg zum Stichtag Dezember 2024 rund 86.000 sozialversicherungspflichtige und über 131.000 geringfügig entlohnte Beschäftigte in der Hotellerie und Gastronomie tätig. Die anstehende Tarifrunde betrifft somit eine der beschäftigungsstärksten Branchen im Land.