Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die nordwestdeutsche und ostdeutsche Stahlindustrie ist in Düsseldorf ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten noch kein Angebot vor, kündigten jedoch an, zur 2. Runde am Freitag im Nordwesten eines vorzulegen. In Ostdeutschland startet die 2. Verhandlungsrunde am 22. September.
Fokus: Beschäftigung, Reallöhne, Fachkräfte
Angesichts der schwierigen Lage verzichtet die IG Metall auf eine prozentuale Entgeltforderung. Stattdessen fordert sie die Sicherung von Reallöhnen und Beschäftigung sowie Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Verhandlungsführer Knut Giesler (IG Metall NRW) betonte die gemeinsame Verantwortung der Sozialpartner, Stahlproduktion und gute Arbeitsbedingungen in Deutschland zu erhalten.
Vertrauensvorschuss der Beschäftigten
Giesler hob den Vertrauensvorschuss der Mitglieder hervor, die eine unbezifferte Forderung unterstützen. Erwartet werde mindestens Reallohnsicherung: Ein fairer Ausgleich müsse schnell für beide Seiten gelingen.
Bundesregierung in der Pflicht
Für die ostdeutsche Stahlindustrie unterstrich Jan Otto (IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen) das Ziel eines zügigen Abschlusses. Er fordert von der Bundesregierung einen schnell umgesetzten Industriestrompreis zur Entlastung der Energiekosten und Investitionen in die Infrastruktur aus dem Sondervermögen.
Zahlen und Termine
- IG Metall verhandelt für rund 60.000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen und 8.000 in der ostdeutschen Stahlindustrie.
- Die Friedenspflicht endet am 30. September um 24 Uhr.
- In der saarländischen Stahlindustrie beginnen die Verhandlungen im November.